Wo fang ich an. Vielleicht mit dem Sound. Im Vergleich zu meinem alten UR22 hervorragend und eine echte Verbesserung. Kommt fast an mein CD Laufwerk mit externem, exzellentem DA Wandler heran. Schöner ausgewogener Klang mit viel Raum. Das gilt auch für den Kopfhörerausgang. Man muss man die Lautstärkeregler schon ordentlich aufdrehen, damit genug Power kommt.
Nun zum Grund des Kaufes, die Latenz. Ich hatte mit dem alten UR22 enorme Latenzprobleme, wenn einige Audiospuren mit Plugins offen waren und ich noch ein Instrument oder Vokal dazu aufnehmen wollte. Selbst mit der Reduktionstaste ( Cubase 10.5 ) war es nicht möglich die Latenz auf ein spielbares Maß zu reduzieren. Das hat sich mit dem Motu M4 ganz erheblich geändert. Mit 64 Sampeln in 44,1 kHz habe ich in Cubase und Win 10 eine Latenz von Eingang 2,06 ms - Ausgang 4.6 ms. Damit läuft alles stabil und es gibt keinerlei Probleme.
Damit leistet das Motu m4 bei allen grundlegenden Eigenschaften hervorragende Arbeit.
Nun zum äußeren Erscheinungsbild und Bedienung.
Das Gehäuse besteht aus eloxiertem Aluminium, auch die Front und Rückplatten sind aus diesem Material. Genau so wie die gerändelten Einstellknöpfe. Die Eingänge und Ausgänge sind vergoldet. Eines der Gründe das M4 und nicht das M2 zu kaufen, war der Balanceregler für Input und Playback, welches der M2 nicht hat. Manchmal ist das Playback Signal zu schwach und da ist es sehr hilfreich, das Eingangssignal für die Lautstärkeanpassung zu haben. Das Display lässt sich gut ablesen und das Eingangssignal fein damit Pegeln.
Die Tasten für die 48 V Aktivierung liegen direkt über den Monitortasten. Erst hatte ich bedenken, das man diese unabsichtlich einschalten könnte, während z.B. eine Gitarre am Eingang hängt. Passiert aber nicht, da man diese Tasten länger gedrückt halten muss. Es wackelt nichts und fühlt sich wertig an. Steht sicher und hat verschraubte Gummifüße ! Das habe ich vorher auch noch nicht gesehen. Oft gehen die Gummifüße nach ein paar Jahren ( oft auch ehr ) ab, verschwinden spurlos und das Gerät wackelt vor sich hin.
Zu den Ein - und Ausgängen, technischen Daten usw. schreibe ich nichts, das gibt es alles im Netz zu lesen.
Ein kleiner Nachteil, die Eingänge 3-4 haben keine Möglichkeit, den Pegel zu regeln. Ich habe da weniger Probleme mit, aber es kann mal vorkommen, das auch die Kanäle 3-4 geregelt werden müssten. Das geht nicht, auch nicht per Software.
Software, bis auf den Treiber, der ein kleines Fenster öffnet zum einstellen der Abtastfrequenz und der Auswahl der Sample gibt es nichts, was man einstellen könnte. Die zusätzliche Software, die man runterladen kann und nichts mit dem Gerät an sich zu tun hat, habe ich installiert. Es gab bei der Installation, nach der Registrierung, keine Probleme. Mein Rechner ist offline und hängt nur für Updates oder Registrierungen am Netz.
Phantomspeisung und Midi habe ich nicht getestet. Die Mikros hängen eh an einer Vorstufe mit eigener Phantomspeisung.
Das ein Ein/Aus Schalter vorhanden ist finde ich klasse. Nicht wie beim UR22.
Fazit:
Latenz und Klang hervorragend. Bedienung und Verarbeitung gut bis sehr gut.
Bis auf die Tatsache, das man Kanal 3-4 nicht regeln kann, das das USB Kabel ein bisschen arg kurz geraten ist, gibt es, für mich, nichts zu meckern.
Wer eigentlich nur 2 Kanäle benötigt, gelegentlich mal 3-4, wer guten Sound und niedrige Latenz in der DAW haben möchte, der ist mit dem Motu M4 gut beraten.
Das beste das ich bis jettz im Studio und im Übungsraum hatte. Schnell, einfach und super Sound in allen Bereichen.
Mega Teil. Jeden € wert.
Nach meinen ersten Tests...
... kann ich definitiv nur positives Berichten.
Ich hatte vor ein Zoom UAC-2 Interface. An diesem, wie auch dem Motu M4 betreibe ich ein Sure SM 7B, also ein sehr leistungsfreudiges Mikro. Die Preamps des Motus sind aber sehr gut in der Lage die entsprechende Leistung zu bringen. Hauptanwendungsbereich ist Podcasting, Streaming und YT Aufnahmen.
Der Kopfhörerausgang gibt einen sehr guten Sound wieder ( KH ist ein Ultrasonic 880 ) und ist auch mehr als ausreichend laut. Einer der Hauptgründe für den Kauf war die Loopbackfunktion, welche von dem Zoom UAC-2 zwar gegeben sein soll es aber nicht war.
Als DAW wird Reaper verwendet. Das Paket an Software/Beigaben ist sehr groß. Dieses habe ich mir allerdings gestern Abend nicht weiter angesehen sondern nur herunter geladen.
Für die Loopbackfunktion muss man allerdings den aktuellesten Treiber von der Motuseite installieren.
Ich bin zumindest bis hierhin sehr zufrieden.