Während PVC für Polyvinylchlorid steht, ist PE die Abkürzung für Polyethylen. Beide Materialien sind Kunststoffe, der eine ist biologisch abbaubar, der andere nicht. Wer keine Kunststoffe kaufen möchte, kann Teichfolie aus Kautschuk verwenden. Und dann ist da noch EPDM, Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, also eine Art künstlicher Kautschuk. Jedes Material hat Stärken und Schwächen. Beliebte Hersteller für Teichfolie sind Oase und Heissner.
Welche Arten von Teichfolien gibt es?
Teichfolien können aus PVC (die häufigste Variante), aus PE, EPDM oder Kautschuk bestehen. Es gibt die Folien in verschiedenen Stärken. Teichfolie kommt immer dann zum Einsatz, wenn der Gartenteich nicht als Fertigteich oder in Beton angelegt wird. Die Hauptaufgabe der Folie ist es, das Wasser im Teich zu halten – sie dichtet also den Teichgrund ab.
Folien aus PVC sind schon lange auf dem Markt und haben sich als Standard etabliert. Das Material ist besonders geschmeidig, deshalb lassen sich diese Folien angenehm leicht verlegen. PVC ist belastbar und strapazierfähig. Ein häufiges Problem ist der Untergrund: Unebenheiten, Steine und Baumwurzeln machen das Verlegen manchmal schwer. PVC passt sich an. Das ist auch bei komplizierteren Teichformen ein großer Vorteil. Der einzige Punkt, der das Verlegen dann noch schwierig macht, sind die Falten, die sich in der Folie bilden. Aber das ist nicht spezifisch für PVC, das ist bei jeder Folie so. Wichtig: PVC wird an warmen Tagen verlegt, denn bei Kälte ist das Material steif.
Polyethylen ist das zweite Material, aus dem preiswertere Teichfolien hergestellt werden. Es gilt als besonders umwelt-, pflanzen- und fischverträglich. PE ist rückstandsfrei und biologisch abbaubar. Das bedeutet: Auch im Gartenteich wird die PE-Teichfolie mit den Jahren abgebaut. PE-Folien sind eher steif und deshalb nicht ganz einfach zu verlegen. Einen Vorteil haben sie jedoch gegenüber PVC: Sie sind UV-beständiger. Das ist gerade bei blank liegenden Teichrändern essenziell. Bei kleineren Teichen wird Teichfolie aus PE gern verwendet. Denn die Folie kann nur mit Heißluft verklebt werden, die Nahtstellen sind nicht so haltbar. Das macht die Folie bei größeren Teichen zum Ärgernis.
EPDM-Teichfolie gibt es erst seit wenigen Jahren. Die Folien lassen sich gut verarbeiten und sind deshalb auch für größere Teiche geeignet. EPDM ist sehr dehnbar und reißfest, lässt sich auch an kühlen Tagen gut verarbeiten. Gegenüber UV-Strahlen ist EPDM unempfindlich, der freiliegende Teichrand ist also auch kein Problem. Für Schwimmteiche und Koiteiche wird diese Folie sehr gern verwendet.
Wie wähle ich die richtige Teichfolie für meinen Teich aus?
Die Vor- und Nachteile der jeweiligen Materialien sollten zum Teich passen. PVC-Teichfolie hat eine Lebensdauer von etwa 20 bis 25 Jahren, während EPDM-Teichfolie gute 30 Jahre durchhält. PE-Folie ist durch die biologische Abbaubarkeit nicht so haltbar, sie muss nach etwa 20 Jahren erneuert werden.
Neben dem Material ist auch die Stärke der Folie wichtig. Denn je stärker die Folie ist, desto mehr Wasserdruck kann sie aushalten. Kleinere Teiche mit Flächen von weniger als fünf Quadratmetern und einer geringen Tiefe (1 Meter oder weniger) sind unproblematisch, hier reicht eine Folienstärke von 0,5 bis 0,8 Millimeter aus. Bei größeren Tiefen sollte die Folie eine Stärke von 1 bis 2 Millimetern haben.
Damit die Folie auch wirklich ihre maximale Lebensdauer erreicht, sollten Unebenheiten im Untergrund gegebenenfalls mit Sand und Vlies ausgeglichen werden. So können Steine und Wurzeln die Folie nicht so leicht beschädigen.
Wie berechne ich die benötigte Menge an Teichfolie?
Je nach Material ist es zwar möglich, Teichfolie nachzukaufen und gegebenenfalls über einen speziellen Klebstoff oder Heißverfahren an die vorhandene Folie anzufügen, besser ist aber, wenn man schon vorher weiß, wie viel Folie man benötigt. Zur Berechnung der nötigen Folienmenge können verschiedene Tools online verwendet werden. Man kann das aber auch selbst mit Papier und Stift ausrechnen. Wichtige Angaben sind:
- Länge des Teichs
- Breite des Teichs
- Tiefe des Teichs
- Art der Folie (Material)
- Art und Größe des angelegten Randes
Grundsätzlich wird Teichfolie nur als rechteckige Plane oder als Meterware verkauft. Exakte Zuschnitte gibt es eher selten, meist wird auf den vollen Meter gerundet. Wer selbst rechnen möchte, kann das mit diesen Formeln tun:
- Folienlänge: Teichlänge plus zweimal die Teichtiefe plus 0,60 Meter Rand
- Folienbreite: Teichbreite plus zweimal die Teichtiefe plus 0,60 Meter Rand
- Gesamtgröße Folie: Folienlänge multipliziert mit der Folienbreite
Fazit
Teichfolie ist deshalb so praktisch, weil sie insbesondere bei größeren Teichen die volle Freiheit hinsichtlich der Form gewährt. Wichtig ist aber, dass Material und Stärke der Folie auf Art und Nutzung des Teichs abgestimmt sind. Außerdem muss beim Verlegen darauf geachtet werden, dass möglichst wenige Falten entstehen. Denn hier kann sich Sediment absetzen. Die darin entstehenden Faulschlämme beeinträchtigen das Teichklima negativ.
Flexibilität in der Form
verschiedene Materialien für verschiedene Zwecke
kostengünstiger als Fertigteiche
arbeitsintensiv beim Verlegen
gegebenenfalls nicht so lange haltbar wie andere Teichböden
Teich muss aufwendig gepflegt werden