Grundsätzlich benötigt man keine smarten Heizkörperthermostate, um eine warme Wohnung zu haben. Wer sich jedoch einmal ein Bild von einer vernetzten Heizanlage machen konnte oder diese bereits besitzt, wird den damit verbunden Zugewinn an Komfort und Individualität schnell erkennen und nicht mehr missen wollen. Zudem können vernetzte Heizkörperthermostate erheblich zur Heizkostensenkung beitragen. Beliebte Hersteller sind Netatmo, RWE, Tado, Eve, Nest, AVM, Bosch und Homematic.
Was ist ein Heizkörperthermostat?
Ein Heizkörperthermostatventil, umgangssprachlich Thermostat, ist ein thermostatisch gesteuertes Drosselventil. Es bildet eine Einheit aus Messfühler, Regler, Stellglied und Sollwerteinstellung. Es besteht aus einem Unterteil, dem Ventil, sowie einem Oberteil, dem Thermostatkopf.
Im Thermostatkopf befinden sich im Inneren eines Metallbalges alternativ ein Wachs, eine Flüssigkeit oder ein Gas, die Dehnungselemente. Entsprechend der Raumtemperatur dehnen sich diese Elemente aus. Die Ausdehnung ruft eine Längenänderung des Metallbalges hervor, die sich auf einen Stift überträgt. Der Stift drückt auf das Ventil und bewirkt eine Änderung der Durchflussmenge des Heizungsvorlaufes. Die Heizleistung wird verringert, die Temperatur des Heizkörpers nimmt ab.
Ziehen sich, abhängig von der Raumtemperatur, die Dehnungselemente zusammen, bewirkt eine Rückstellfeder im Ventil die Steigerung des Heißwasserdurchflusses. Die Heizleistung wird gesteigert, die Temperatur des Heizkörpers nimmt zu. Dieser Vorgang läuft kontinuierlich ab und führt so zu einer weitgehend konstanten Raumtemperatur.
Welche Arten von Heizkörperthermostaten gibt es?
Man unterscheidet zwischen manuell einstellbaren, programmierbaren und smarten Heizkörperthermostaten. Manuell einstellbare Thermostate sind am weitesten verbreitet. Die Solltemperatur des Heizkörpers wird durch Drehen des Thermostatkopfs per Hand auf einer fünf- bis siebenstelligen Skala gewählt.
Manuelle Thermostate sind für Wohnungen mit nur wenigen Heizkörpern geeignet. Werden Räume selten oder gar nicht beheizt, beispielsweise Schlafzimmer oder Kellerräume, sind manuelle Thermostate die richtige Wahl. Sie sind einfach zu bedienen und kostengünstig.
Bei programmierbaren Heizkörperthermostaten ermittelt ein elektronischer Messfühler die Temperatur im Raum. Ein Elektromotor übernimmt das Einstellen des Thermostatkopfs, um die zuvor programmierte Solltemperatur zu erreichen. Das Speichern von Temperaturprofilen ist bei diesen Thermostaten möglich. So kann der Nutzer beispielsweise festlegen, dass am Morgen und Abend die Raumtemperatur höher sein soll als während des Tages oder der Nacht. Programmierbare Heizkörperthermostate sind nur unwesentlich teurer als manuelle Geräte, können jedoch zu einer bis zu zehnprozentigen Heizkostenersparnis beitragen.
Smarte Heizkörperthermostate lassen sich aus der Ferne über Smartphone, Tablet oder Rechner individuell steuern. Voraussetzung hierfür ist in der Regel das Herunterladen einer App sowie eine Zentrale, die die Verbindung zum Internet herstellt. Das Anlegen von benutzerspezifischen Temperaturprofilen ist auch hier möglich. Diese lassen sich sogar aufzeichnen und dokumentieren. Auch erkennen diese Thermostate in Zusammenspiel mit Sensoren, ob etwa ein Fenster geöffnet ist oder eine Klimaanlage läuft. Zu beachten sind hier die im Vergleich zu herkömmlichen Thermostaten höheren Anschaffungskosten für die Komponenten des gesamten Systems sowie Software-Updates und das Gewährleisten der Datensicherheit mittels Passwort.
Welche Vorteile bieten smarte Thermostate gegenüber klassischen Drehköpfen und programmierbaren Geräten?
Smarte Heizkörperthermostate sind in das Heimnetz eingebunden. Man spricht von vernetzten Geräten. Die Heizung von der Ferne aus zu regeln, mag zunächst nach überflüssiger Spielerei klingen. Doch keinem starren Heizprofil folgen zu müssen, ist dann sinnvoll, wenn man das Haus früher verlässt oder wenn es am Abend im Büro einmal später wird.
Neben dem Komfort, die Heizung sehr individuell steuern zu können, sind diese Heizkörperthermostate geeignet, einen erheblichen Beitrag zur Heizkosteneinsparung zu leisten. In einzelnen Publikationen ist von bis zu dreißig Prozent geringeren Heizkosten, im Vergleich zu herkömmlichen Heizkörperthermostaten, die Rede. Natürlich nehmen hier auch individuelle Verhaltensweisen Einfluss.
Fazit
Anschaffung und Einrichtung von Systemen für vernetzte Heizkörperthermostate sind im Vergleich zu herkömmlichen Geräten aufwendiger und auch teurer. Einmal installiert, bieten sie jedoch ein Vielfaches an Komfort und Individualität. Zudem können sie in erheblichem Umfang zur Senkung der Heizkosten beitragen. Für das Herunterladen entsprechender Apps und das Steuern des Heizsystems über eine Bedienoberfläche auf Smartphone oder Tablet muss man kein Experte für Informationstechnologie sein.
Der nachhaltige Nutzen vernetzter Heizkörperthermostate, in punkto Komfort, insbesondere jedoch monetär, dürfte die höheren Anschaffungskosten rasch amortisieren. Vor diesem Hintergrund kann es lohnenswert sein, sich etwas eingehender mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.