Jedes Fahrrad kommt logischerweise mit bereits vormontierten Fahrradgriffen daher. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese dann auch die optimal passenden für den Träger und dessen Fahrbedingungen sind. Oftmals werden Schmerzen in Fingern und Handgelenken dadurch ausgelöst, dass Form und Material von den Fahrradgriffen nicht die Richtigen sind. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, passende Griffe zu kaufen. Beliebte Hersteller sind unter anderem Ergon, Cube, SQ Lab, Brooks, Bulls, KTM, Shimano, Ghost und Pegasus.
Was ist ein Fahrradgriff?
Fahrradgriffe nennt man die beiden Enden links und rechts am Fahrradlenker, an denen man sich mit den Händen festhält. Sie stellen gemeinsam mit Pedalen und Sattel einen der drei Kontaktpunkte zwischen Fahrer und Fahrrad dar. Man nennt sie auch Lenkergriffe. Lenkergriffe sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Bei der Produktwahl spielt die Ergonomie eine große Rolle.
Welche Arten von Fahrradgriffen gibt es?
Fahrradgriffe werden mit unterschiedlichen Obermaterialien hergestellt. Das Innere der Griffe besteht normalerweise aus Aluminium. Beim Obermaterial kann man unterscheiden zwischen Kunststoff, Gummi, Kork, Leder, Silikon und Schaumstoff. Wobei diese jeweils andere Eigenschaften sowie Anwendungs- und Einsatzgebiete haben. Hierbei gibt es dann noch speziell für einen bestimmten Zweck entwickelte Lenkergriffe, wie zum Beispiel für Mountainbikes.
Als Kunststoff wird meist Kraton, also gewöhnlicher Kunststoff oder Polypropylen oder auch thermoplastischer Kunststoff, genutzt. Seine Vorteile ergeben sich dadurch, dass er im Vergleich zu allen anderen Materialien wetterbeständig ist. Zudem ist er extrem leicht und verfügt über dämpfende Eigenschaften. Außerdem bietet er maximalen Komfort, da er sich in die Hand einpasst und durch die Rutschfestigkeit des Materials einen optimalen Grip am Fahrrad verschafft. Das macht ihn zu einer guten Wahl beim Mountainbiken, damit man bei holprigen Wegabschnitten mit den Händen nicht vom Lenker abrutscht.
Perfekten Grip bieten auch Radgriffe aus Kork, welche zusätzlich bessere dämpfende Eigenschaften als die anderen besitzen. Auch Schaumstoff bietet sicheren Halt und verfügt über die Fähigkeit, Stöße zu absorbieren.
Wenn man Wert auf Langlebigkeit kombiniert mit einem natürlichen Gefühl beim Halten und noblem Aussehen legt, dann ist Leder eine gute Wahl. Für jeden, der es gerne praktisch hat, sind Fahrradgriffe aus Silikon eine Option, denn sie sind sowohl leicht zu montieren als auch sauberzumachen. Im Übrigen sind diese auch rutschsicher.
Ein guter Grip ist besonders entscheidend bei unebenem Gelände. Für Mountainbikes werden eigene MTB Fahrradgriffe hergestellt. MTB verfügen über zusätzlich integrierte Noppen und erhöhen diesen benötigten Halt damit nochmals. Trekkingräder im Vergleich dazu werden meist aus weicherem Material und ergonomischer als Mountainbikes produziert, damit sie bequemer sind. Man kann mit ihnen auch längere Touren unternehmen.
Für Räder mit Drehgriffschaltung gibt es komplett eigene Fahrradgriffe, da der vorhandene Platz für diese durch die Schaltung geringer ist. Diese Griffe sind daher kürzer.
Welche Kaufkriterien gibt es?
Bei der Wahl der geeigneten Fahrradgriffe gibt es verschiedene Kaufkriterien: Man sollte sich zuerst überlegen, für welche Strecken die Fahrradgriffe genutzt werden. Beispielsweise sind besonders bei Langstrecken und Fahrradtouren mit Trekkingrädern ergonomische Griffe von Vorteil. Die Hände befinden sich sehr lange in derselben Position und ergonomische Fahrradgriffe können dadurch ausgelösten Schmerzen vorbeugen.
Zusätzlich ist die Beschaffenheit der Strecke ausschlaggebend. Für Bergstraßen und Fahrten mit dem Mountainbike empfiehlt es sich zu rutschfesten Griffen zu greifen wie Gummi, Kork, Silikon oder Schaumstoff. Beziehungsweise die speziellen MTB Fahrradgriffe für Mountainbikes zu kaufen. All diese Griffe gibt es mittlerweile auch in ergonomischen Formen, wenn man über längere Zeit fahren möchte.
Bei leichten und kurzen Strecken, wie sie mit einem einfachen Stadtrad zurückgelegt werden, bieten sich Lenkergriffe aus Leder an. Diese sind bequem, sehen schick aus und müssen für diesen Zweck weder besonders rutschfest noch stoßdämpfend sein.
Von etwas höherer Qualität zeugt eine Schraubklemmung, hierbei wird der Griff mit einem kleinen Ring festgeschraubt und nicht nur angesteckt wie bei anderen Modellen. Dadurch bleibt er an seinem Platz.
Man sollte weiters darauf achten, wie Nähte und Materialübergänge verarbeitet sind. Diese können sonst scheuern und Blasen verursachen. Auch ist es bei ergonomischen Griffen wichtig, auch wirklich auszuprobieren, ob sie für die jeweilige Hand geeignet sind, oder eventuell zu groß oder zu klein ausfallen.
Beim Material sollte man auch die Verschleißzeit bedenken, nicht nur den Zweck. Genauso wie bei der Preisklasse: Teuer heißt nicht unbedingt besser. Aber von extrem billigen Produkten aus dem Internet sollte man die Finger lassen.
Fazit
Jede Hand ist individuell. Am besten probiert man die Radgriffe in einem Geschäft aus. Der Einfachheit halber kann man sich im Vorhinein aufschreiben, welche Funktion die Griffe erfüllen sollen und welche Eigenschaften einem dabei besonders wichtig sind. Das verkürzt die Suche.