Gehäusegröße, Gewindesteigung und die Kurbelaufnahme gehören zu den relevanten Maßen beim Kauf eines neuen Tretlagers. Ohne die richtigen Maße passt das Fahrradtretlager letztlich nicht in den Rahmen. Was es bei der Produktwahl zu beachten gibt, erklären wir in unserer Kaufberatung. Beliebte Hersteller von Innenlagern sind Shimano, Sram, Campagnolo, Tuvativ, Cube, Race Face, Canyon und Bulls.
Was ist ein Innenlager?
Ein Tretlager ist ein Lager am Fahrrad, in dem sich eine Tretlagerwelle befindet. Diese Tretlagerwelle ist an der Tretkurbeln befestigt. Es besteht aus mindestens zwei Lagern, die die Tretlagerwelle halten.
Die Wälzlager, die ebenfalls zum Tretlager gehören, verringern die Reibung. In einfachen Modellen wird einfach ein Patronenlager eingesetzt, höherwertige Modelle enthalten Lagereinheiten, die sich auswechseln lassen. Die Lager werden beim Einbau in das Tretlagergehäuse des Rades gepresst oder eingeschraubt.
Es gibt eine Vielzahl an gängigen Maßen der Passungen, der Gewinde und der Gehäusebreite, darum ist es nicht leicht, beim Neukauf die richtigen Maße zu finden. Das BSA 1,370″ × 24 tpi hat beispielsweise einen Gewindedurchmesser von 34,8 × 1,058 mm und eine Gehäusebreite 68 mm, 73 mm, 83 mm oder 100 mm.
Welche Standards gibt es und wie wird das Innenlager gewechselt?
Insgesamt gibt es vier übliche Standards, das BSA-Innenlager, Pressfit (BB92), BB30 Tretlagergehäuse und das PF30. Im Vergleich haben alle Standards ihre Vor- und Nachteile.
Das BSA-Innenlager mit Gewindeschalen gehört zu den älteren Modellen, wird aber immer noch häufig eingebaut, weil es langlebig und robust ist. Auf der rechten Seite haben die Lagerschalen ein Links- und auf der linken Seite ein Rechtsgewinde. Die Lager befinden sich außerhalb des Gehäuses.
Beim Pressfit (BB92) gibt es für 24-Millimeter-Achsen auch Innenlager mit eingepressten Lagerschalen. Der Vorteil dieses Modells ist das Gewicht. Da Kunststoff verwendet wird, wiegen die Innenlager weniger. Die Presspassung sorgt für einen präzisen und steifen Lagersitz.
Das BB30 Tretlagergehäuse kommt ohne zusätzliche Lagerschalen aus. Darum sind sie ebenfalls leicht. Die Lagerung wird bei 30 Millimeter Wellen oder bei 24 Millimeter Wellen verwendet.
Beim PF30 werden die Industrielager ebenfalls eingepresst. Die Fertigungstoleranzen sind bei diesem Standard sehr eng. Vielen Marken bereiten die PF30 daher Probleme bei der Herstellung.
Früher wurden die Tretlager oft mit einem Feingewinde am Rahmen des Rades befestigt. Vor dem Einbau müssen alle Gewinde eingefettet werden, damit sie sich später noch einmal lösen lassen. Ansonsten kann das Lager nach einigen Jahren nicht mehr ausgetauscht werden.
Zum Herausschrauben eignen sich ein verlängerter Hebelarm oder ein Schlagschrauber. Das Tretlagerwerkzeug kann auch in einen Schraubstock gespannt werden, um die Arbeit zu erleichtern. Die Kette wird vom Kettenblatt abgehoben und dann die Inbusschrauben an der linken Kurbel gelöst. Nach dem Entfernen des Sicherheitsplättchens kann die Kurbel von der Kurbelachsel gezogen werden.
Meistens ist es hilfreich, die Aufgabe mit zwei Personen anzugehen. Dann kann der Rahmen des Fahrrades um das Tretlager gedreht werden. Wenn sich das Lager nicht bewegt, sollte es erhitzt werden, damit sich die Klemmung löst. Leider werden beim Erhitzen oft der Lack und die Beschichtung angegriffen, daher muss anschließend eine neue Schutzschicht aufgetragen werden. Ein Satz Inbus-Schlüssel, ein Gummihammer sowie ein Kurbelkappenwerkzeug und ein Innenlagerwerkzeug oder ein Einpresswerkzeug erleichtern die Arbeit.
Welche Qualitätsmerkmale gibt es?
Folgen Qualitätsmerkmale spielen beim Kauf eines Fahrradinnenlagers eine Rolle:
- hohe Steifigkeit
- geringes Gewicht
- für viele Rahmen geeignet
- für viele Gehäusebreiten geeignet
- kurze Lieferzeiten
Beim Kauf eines neuen Lagers sollte auf eine extrem hohe Steifigkeit und ein geringes Gewicht geachtet werden. Zudem sollte das Lager für verschiedene Rahmen und für viele Gehäusebreiten geeignet sein. Die sofortige Verfügbarkeit und kurze Lieferzeiten spielen ebenfalls eine Rolle. Ein Vergleich der einzelnen Modelle lohnt sich daher auf jeden Fall.
Fazit
Es ist nicht unbedingt einfach, ein neues Innenlager zu finden, welches in den Rahmen passt. Die Gehäusegröße, Gewindesteigung und die Kurbelaufnahme variieren. Im Handel sind vier Standards erhältlich. Zu den Qualitätsmerkmalen beim Kauf eines neuen Lagers gehören eine hohe Steifigkeit, ein geringes Gewicht, kurze Lieferzeiten sowie eine große Kompatibilität.