Egal, ob Neugeborenes, Kleinkind oder Schulkind – Kinder sind kein Hinderungsgrund für einen Ausflug. Firmen wie Deuter, Jack Wolfskin, Vaude und Manduca haben Produkte entwickelt, die das Wandern mit Baby und Kleinkind ermöglichen. Die richtige Kindertrage macht den Unterschied.
Was ist eine Kindertrage?
Kindertragen wurden dazu entwickelt, Kinder rückenschonend und mit freien Händen tragen zu können. Gerade in den ersten Monaten und Jahren benötigen die Kleinen viel Körperkontakt.
Der Begriff Kindertrage umfasst sowohl Babytragesysteme als auch Kinderkraxen oder einen Kindertragerucksack. Während Kinderkraxen explizit für das Wandern entwickelt wurden, sind Babytragesysteme sehr vielseitig im Einsatz. Bevor es um den Vergleich verschiedener Hersteller geht, müssen der Einsatzzweck, Alter, Gewicht und Reife des Kindes beachtet werden.
Für ein neugeborenes Baby eignen sich Babytragesysteme wie ein Tragetuch oder eine Komforttrage. Gerade bei Outdoor-Aktivitäten wie dem Wandern bevorzugen die meisten Eltern eine Komforttrage. Diese lässt sich bequem an- und ausziehen, passt immer wieder sofort, achtet auf die korrekte Anhock-Spreiz-Haltung und stützt den Kopf. Des Weiteren ist sie auch im Alltag vielseitig einsatzfähig und nicht auf Wanderungen beschränkt.
Sobald die Babys selbstständig sitzen können und mehr von der Welt entdecken, werden dann auch Kinderkraxe und Kindertragerucksack interessant. Eine klassische Kinderkraxe wird wie ein Rucksack aufgesetzt und bietet nur den Sitzplatz für das Kind. Da kein Rucksack integriert ist, bleibt das Gewicht in einem moderaten Rahmen. Ein Kindertragerucksack hingegen hat den Vorteil, dass Wasserflasche, Snacks und Wickelutensilien direkt in einem zusätzlichen Fach verstaut werden können. So muss kein weiteres Gepäck mitgeschleppt werden. Beide Arten lassen sich jedoch dank Metallgestänge auch mit darin sitzendem Kind sicher abstellen.
Welche Einsatzzwecke gibt es?
Eine Kindertrage kommt immer dann zum Einsatz, wenn das Gelände für einen Kinderwagen zu uneben ist. Das kann ein gemütlicher Spaziergang um den See oder das Erklimmen des Gipfels auf 2000 m Höhe sein. Eine Wanderung auf einem Naturpfad im Wald genauso wie eine mehrtägige Trekking-Tour. Die ein oder andere Kindertrage wurde sogar beim Langlauf-Ski gesehen.
Verschiedene Arten von Kindertragen zeigen ihre Stärken in verschiedenen Einsatzgebieten. Eine Babytrage ist platzsparend und vermittelt dem jüngsten Nachwuchs viel Geborgenheit. Das funktioniert in der Wohnung genauso gut wie in der Straßenbahn oder in den Bergen. Gerade im Sommer kann es aber für Tragenden und Kind sehr heiß werden, da die Luft nicht zirkulieren kann. Sobald der Nachwuchs selbstständig sitzen kann, wird eine Kraxe spannend.
Das Baby sitzt darin sicher und bequem, ein Nickerchen ist ohne Pause möglich. Kleinkinder laufen gerne einen Teil der Strecke, ermüden aber schnell. Damit trotzdem größere Ausflüge möglich sind, müssen sie also zwischenzeitlich getragen werden. Ab etwa vier Jahren wächst der Nachwuchs dann aus der Kraxe heraus und kann eigenständig größere Strecken zurücklegen.
Welche unterschiedlichen Arten von Kraxen gibt es?
Eine Kraxe ist je nach Modell für Kinder mit einem Körpergewicht bis zu 15–24 kg zugelassen. Das Gewicht sollte auf Rücken und Hüfte, aber nicht auf die Schultern verteilt werden. Der Schwerpunkt sollte sich nah am Körper befinden. Dennoch muss eine gute Luftzirkulation herrschen, damit das Kind genug frische Luft bekommt und der Tragende nicht vor Hitze zerfließt.
Weiterhin ist im gesamten Kopfbereich des Kindes eine gute Polsterung notwendig. Gerade Babys sollten zudem vor zu viel Sonne und starkem Regen geschützt sein. Für die Bequemlichkeit des Kindes sind Fußstützen wichtig. Bei längeren Touren oder Allein-mit-Kind-Abenteuern ist auch ausreichend Stauraum für Wasser, Snacks und Wickelutensilien unverzichtbar. Damit sie beim Abstellen nicht sofort umfällt, müssen auch die Stütze oder die Standfüße von guter Qualität sein. Neben der Kippsicherheit ist auch auf ein gutes Gurtsystem zu achten, damit der Nachwuchs nicht herausfallen kann.
Fazit
Wer Ausflüge in die Natur liebt, muss auch mit Kind nicht darauf verzichten. Eine gute Vorbereitung ermöglicht jedes Abenteuer. Ein gründlicher Vergleich der verschiedenen Kindertragen lohnt sich auf jeden Fall. Wer regelmäßig unterwegs ist, sollte nicht am falschen Ende sparen.