Unterwegs mit einem Wohnmobil oder auf einer Wanderung ist es häufig schwierig, auf eine Stromquelle zurückzugreifen. Die Bordspannungssteckdose liefert nur kurzzeitig für kleine Geräte wie Ventilator oder Elektroluftpumpe Strom. Die bessere Wahl ist ein Solarmodul, das auch über längere Zeit durchschnittlich 100 bis 200 Watt liefert und nicht die Batterieleistung mindert. Als beliebte Hersteller von Solarpanels für Camping und Outdoor sind Ecoflow, Bluetti, Revolt und Jackery zu nennen.
Was ist ein Solarpanel?
Bei einem Solarmodul oder -panel handelt es sich um ein Gefüge vieler Solarzellen, die unterschiedlich geschaltet sein können. Grundsätzlich sind starre und flexible Solarmodule zu differenzieren. Die Solarzellen basieren auf Halbleitern mit einem p-n-Übergang. Das heißt, es gibt positiv und negativ dotierte Teilchen, zwischen denen ein Wechsel stattfindet. Eine Sperrschicht in Kombination mit außen angelegter Spannung bedingt, dass der Strom nur in eine Richtung fließt.
Die Sonnenenergie, die auf das Solarmodul trifft, verwandelt diese Schicht in elektrischen Strom. Da die aufgenommene Sonnenenergie in Form von Gleichstrom vorliegt, bedarf es einer anschließenden Umwandlung in Wechselstrom. Die Leistung, die ein Solarpanel zur Verfügung stellt, hängt stets von der Stärke der Sonnenenergie ab. Maximale Leistung setzt die optimale Ausrichtung des Panels und kraftvollen Sonnenschein voraus. Bei bedecktem Himmel oder einer weniger geeigneten Ausrichtung sind mit Leistungseinbußen zu rechnen. Allerdings erzeugt die aktuelle Generation PV-Module selbst bei bedecktem Himmel noch bis zu 25 Prozent der eigentlich möglichen Leistung.
Welche Arten von Solarpanels gibt es?
Solarpanels unterscheiden sich in Dickschicht- und Dünnschicht-Module. Für Dickschicht-Module werden etwa 0,2 Millimeter starke Scheiben aus Siliziumblöcken gesägt. Dünnschchicht-Module basieren auf Zellen, die auf Glasplatten (1-2 Millimeter dick) aufgedampft werden. Aufgrund ihrer Bauweise eignen sich Dünnschicht-Module vornehmlich für größere Dachflächen. Hinzukommt, dass ihr Wirkungsgrad geringer ist als der von Dickschicht-Modulen.
Unterkategorien der Dickschicht-Module sind monokristalline und polykristalline Module. Letztere setzen sich aus Silizium und Bor zusammen. Als Monokristallin gelten Solarpanels, die ausschließlich Siliziumkristalle aufweisen. Mit 18-24 Prozent führen die monokristallinen Solarzellen die Wirkungsgrad-Skala an. Da ein Solarpanel für den Balkon oder fürs Camping bei geringem Platzverbrauch eine möglichst gute Leistung erbringen soll, kommt vorrangig ein monokristallines Modell in Betracht.
Welche Kaufkriterien gibt es?
Gerade bei Produkten der Kategorie Halbleitertechnik gibt es einiges zu beachten, um eine gute Kaufentscheidung zu fällen. Maße, Gewicht, Leistung, Handhabung und Verarbeitung sind die Kriterien, die es ermöglichen, eine Kaufentscheidung für ein bestimmtes Solarpanel zu fällen.
Unabhängig davon, ob das Solarpanel für den Balkon oder für das Wohnmobil gedacht ist, kommen nur Artikel infrage, die für Outdoor konzipiert sind. Ein wichtiger Aspekt ist die Wasserdichtheit nach IP65 oder IP68. Ist diese nicht gegeben, ist ein Abdecken oder Deinstallieren bei Niederschlag notwendig.
Je häufiger die flexible Verwendung des Produktes für Camping oder andere Zwecke geplant ist, umso wichtiger ist dessen Unempfindlichkeit gegenüber Kratzern. Zudem ist ein Panel vorzuziehen, das praktisch zu transportieren ist und ein geringes Gewicht hat.
Für eine sichere Nutzung des PV-Moduls sprechen der Schutz gegen die drei Faktoren Überspannung, Überstrom und Kurzschluss. Entsprechende Hinweise finden sich in der Produktbeschreibung. Handelt es sich um ein PV-Modul mit TÜV-Siegel, ist die sichere Handhabung gewährleistet. Auf jeden Fall sollte das EU-weit gültige CE-Zertifikat vorhanden sein.
Besonders praktisch sind Panels, die zusammenklappbar sind und über stabile Ständer oder Füße sowie Tragegriff verfügen. Ist die Montage auf Balkon oder Terrasse geplant, geht es darum, eine passende Stelle für das PV-Modul zu finden und es gut zu befestigen. Sofern es sich um ein Mietobjekt handelt, ist es erforderlich, den Vermieter vor Installation des Solarpanels zu informieren: Der Vermieter muss sein Einverständnis geben.
Fazit
Wie so häufig bei kostenintensiven Anschaffungen gilt auch für den Erwerb eines Solarmoduls, dass eine Kosten-Nutzen-Abwägung stattfinden sollte. Zweifelsohne rechnet sich die Anschaffung eines teureren und qualitativ hochwertigen Produktes nur bei häufiger Nutzung – beispielsweise auf dem Balkon. Jemand, der nur ab und zu für ein Wochenende mit dem Wohnmobil ein PV-Modul benötigt, ist mit einer günstigeren, einfach zu transportierenden Alternative gut beraten. Auf jeden Fall empfiehlt sich ein eingehender Produktvergleich, um das passende Solarpanel zu finden.