Die kleinen Helfer sind in der Sportmedizin nicht mehr wegzudenken. Besonders in der Physiotherapie werden Verspannungen mit Faszienbällen bearbeitet. Beliebte Hersteller von den Massagebällen sind Blackroll, Togu, Softx und Theragun.
Was ist ein Faszienball?
Ein Faszienball ist eine Kugel aus Schaumstoff, Kork oder anderen Materialien. Der Massageball ist dafür da, um punktuelle Verspannungen und verklebte Faszien zu lösen und dadurch Schmerzen zu verringern oder sogar komplett zu eliminieren.
Die Muskeln eines Menschen sind unter anderem von Faszienstrukturen umhüllt. Diese Strukturen übertragen die Kräfte von den Muskeln auf die Knochen, speichern diese Kräfte und wirken dadurch wie eine elastische Feder.
Die Faszien müssen, um richtig funktionieren zu können, gleitfähig und geschmeidig sein. Der Faszienball oder auch die Faszienkugel sorgt dafür, dass die Faszien wieder geschmeidig und gleitfähig werden.
Wenn man noch keine Schmerzen hat, kann man auch proaktiv die Faszien trainieren. So beugt der Sportler Verspannungen und Rückenschmerzen vor und wird beweglicher.
Welche Arten von Faszienbällen gibt es?
Die Auswahl an Faszienbällen ist groß. Es gibt den klassischen Schaumstoffball, welcher grundsätzlich trotz der verschiedenen Härtegrade ziemlich hart ist. Dieser ist am besten für normale Verspannungen geeignet. Bei stärkeren Verspannungen kann diese Faszienkugel als unangenehm empfunden werden.
Für die härten Verspannungen, die sehr schmerzempfindlich sind, werden Lacrossebälle bevorzugt. Dieser Massageball ist im Vergleich zu dem Schaumstoffball aus Gummi und damit nicht so hart. Auch hier gibt es unterschiedliche Härtegrade.
Faszienbälle mit Noppen regen durch die Noppen die Durchblutung an den bearbeiteten Stellen an. Eine gute Durchblutung sorgt für Wärme, wobei sich der Muskel besser entspannen kann. Die Luxusversion hat noch eine Vibrationsfunktion, mit welcher zusätzlich die verspannten Muskeln gelockert werden können.
Die weichere Variante mit Noppen ist der Igelball. Dieser Massageball aus Gummi ist wesentlich weicher als ein Schaumstoffball mit Noppen. Er ist auch in unterschiedlichen Härtegraden zu erhalten und ist meist für Anfänger die angenehmere Version.
Auch hier wird durch die Noppen die Durchblutung verstärkt. Das trägt zu Linderung der Verspannung und Schmerzen bei. Der kleine Igelball wird gerne bei Verspannungen in der Fußsohle verwendet.
Wer gerne auf Plastik verzichten, aber dennoch vergleichbare Erfolge erzielen möchte, greift auf den Faszienball aus Kork zurück. Diesen Ball aus Kork gibt es ebenfalls als Duoball oder in der Standard-Variante. Kork vertragen viele Menschen besser auf der Haut, da Kork ein Naturprodukt ist.
Welche Kaufkriterien gibt es?
Um den passenden Faszienball zu finden, muss definiert werden, was gewollt ist. Dabei muss man entscheiden, welche Größe, Härtegrad, Material, Form und Oberfläche der Massageball haben soll.
Die Größe des Faszienballs ist abhängig davon, ob die Fläche des Muskels oder nur eine Stelle punktuell massiert werden soll. Die kleinen Faszienkugeln werden für hartnäckige Stellen verwendet. Im Vergleich dazu, werden die größeren Bälle für eine großflächigere Massage genutzt. Es ist daher ratsam, sich einen großen Faszienball für die Fläche und einen kleinen für die punktuelle Verspannung anzuschaffen.
Der Härtegrad ist maßgeblich für die Schmerzempfindlichkeit verantwortlich. Umso schmerzempfindlicher der Muskel ist, desto weicher sollte die Kugel sein. Empfohlen wird ein mittelharter Ball. Dieser deckt eine breite Fläche von Verspannungen ab und ist auch für Anfänger geeignet.
Das Material des Faszienballs ist wichtig für das Empfinden auf der Haut und auch die Härte des Balls. Schaumstoffbälle sind die gängigsten Kugeln. Es gibt aber auch weichere Bälle aus Gummi und natürlichem Material wie Kork.
Den Massageball gibt es in zwei unterschiedlichen Formen. Einmal der klassische Ball und den Duobal. Der Duoball hat den Vorteil, dass er durch die Einbuchtung die Wirbelsäule nicht trifft. Der "einfache" Ball kann dagegen auch an engeren und kleineren Stellen, wie die Fußsohle, verwendet werden.
Bei der Oberfläche entscheidet man zwischen einer relativ glatten Oberfläche und der Oberfläche mit Noppen. Die Noppen regen die Durchblutung an und gehen dadurch mehr in die Tiefenmuskulatur. Dies ist vorteilhaft bei tiefliegenden Verspannungen. Da der Ball mit Noppen im Vergleich zu der glatten Oberfläche teilweise als schmerzhafter wahrgenommen wird, ist bei starken oberflächlichen Verspannungen die glatte Oberfläche meistens angenehmer.
Fazit
Der Faszienball ist eine leichte Variante, um bei sich selbst Verspannungen zu lösen und damit Schmerzen zu lindern. Welcher Ball der passende ist, kommt auf die Erwartungen an den Ball und dem persönlichen Empfinden an. Es empfiehlt sich, mehrere unterschiedliche Faszienbälle zu haben.