Moderne Kletterhelme sind deshalb ein unverzichtbarer Begleiter auf jeder Tour. Sie sorgen für die nötige Sicherheit und können im Falle eines Unfalls schlimme Verletzungen am Kopf verhindern. Was es beim Kauf zu beachten gibt, erklären wir in diesem Ratgeber. Beliebte Hersteller sind etwa Salewa, Petzl, Mammut, Edelrid, Black Diamond, Kask und Bergzeit.
Was ist ein Kletterhelm?
Kletterhelme dienen dem Schutz des Kopfes bei Steinschlag, Eisschlag, einem Anstoßen oder einem Aufprall am Fels nach einem Sturz beim Klettern. Geprüfte Bergsteigerhelme gibt es etwa seit den 1970er Jahren und waren anfangs unter anderem aus Fiberglas gefertigt. Zu der Zeit waren sie noch schwer und unkomfortabel und eher ein Zeichen für extreme Kletterer.
In den letzten fünfzig Jahren wurden die Helme stetig weiterentwickelt und abgesehen vom Hallenklettern, wo objektive Gefahren ausgeschlossen werden können, sind Kletterhelme inzwischen bei allen vorhandenen Spielarten des Kletterns im Einsatz: Vom Alpinklettern, über das Eisklettern und Hochtouren bis hin zum Sportklettern, denn auch im Klettergarten kann jederzeit ein Griff ausbrechen und auf den Sicherer fallen. Am besten informiert man sich vorher, für welche Anwendungsarten die Helme geeignet sind. Manche Modelle sind sehr vielfältig einsetzbar.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen dem klassischen Hartschalenhelm mit einer robusten Hartplastikschale und dem modernen Immolding-Helm mit Styroporkern. Seit ein paar Jahren gibt es zusätzlich noch den sogenannten Hybridhelm, der ebenfalls über einen Styroporkern, aber auch über eine darüber liegende Hartplastikschale verfügt.
Dabei hat jede Helmart ihre spezifischen Vorteile. Hartschalenhelme sind robuster und langlebiger, dafür aber auch schwerer als moderne Schaumstoffhelme. Beim ihm liegt das Hauptaugenmerk auf dem Schutz vor Steinschlag oder Eisschlag von oben.
Immolding- oder Schaumstoffhelme sind wesentlich leichter und schützen den Kopf vor allem gegen einen Aufprall am Fels. Bei Steinschlag können sie die Kräfte allerdings weniger gut verteilen als der klassische Hartschalenhelm. Der Hybridhelm versucht beide Vorteile zu kombinieren: Seine Schaumstoffkonstruktion ist von einer harten, schützenden Kunststoffschale umgeben.
Waren Kletterhelme zur besseren Sichtbarkeit früher vor allem rot, gibt es inzwischen eine breite Farbpalette von blau über neongelb bis hin zu schwarz. In der Regel sind die Helme sowohl für Damen und Herren geeignet und es gibt sie in unterschiedlichen Größen. Es gibt aber immer mehr Hersteller, die auch extra Kletterhelme für Damen anbieten, die auf den kleineren Kopfumfang der Frau zugeschnitten sind und die es ermöglichen, beim Klettern einen Pferdeschwanz zu tragen. Teilweise haben Kletterhelme zusätzliche Extras wie eine Stirnlampenhalterung oder eine Brillenbandhalterung. Kletterhelme mit Visier gibt es allerdings nicht.
Wie unterscheiden sich Kletterhelme von anderen Helmen?
Im Gegensatz zu vielen anderen Sporthelmen, die es mit Visier gibt, verfügen Kletterhelme über kein Visier. Ein weiterer Unterscheidungspunkt ist der Fokus auf den Schutz gegen Steinschlag von oben und nicht nur lediglich auf eine Aufprallsicherung wie es bei Fahrradhelmen und Motorradhelmen der Fall ist.
Da man sie unter Umständen mehrere Stunden am Stück trägt, sind Kletterhelme sehr leicht. Darüber hinaus haben sie Belüftungsöffnungen, ein verstellbares Gurtsystem, das meist schwarz gehalten ist und stellenweise auch weitere Extras zum Befestigen einer Stirnlampe oder eines Brillenbands. Es gibt auch Kletterhelme mit abnehmbaren, schwarzen Ohrpads, die dadurch auch als Skitourenhelm genutzt werden können.
Wann muss man einen Kletterhelm tauschen?
Bei optimaler Behandlung und ohne äußere Belastung haben Bergsteigerhelme eine maximale Lebensdauer von zehn Jahren. Die genau Lebensdauer des Kletterhelms kann man der jeweiligen Bedienungsanleitung entnehmen. In der Regel sind Hartschalenhelme etwas robuster und langlebiger als Hybrid- oder Immolding-Helme.
Wurde der Helm einer schweren Belastung (beispielsweise ein Sturz mit Aufprall oder Steinschlag) ausgesetzt, sollte er sicherheitshalber ersetzt werden. Das gilt auch dann, wenn äußerlich eigentlich keine große Beschädigung zu erkennen ist. Ebenfalls ausgetauscht werden sollte der Helm, wenn er sich verformt hat, Teile gebrochen sind oder eine weiße Verfärbung auf spröde werdendes Material hinweist.
Fazit
Egal ob man im Klettergarten klettert oder im Gebirge, Kletterhelme sind inzwischen unverzichtbare Begleiter für Damen und Herren. Denn egal zu welcher Jahreszeit, in der Umgebung eines Kletterers gibt es immer genug Möglichkeiten, um irgendetwas auf den Kopf zu bekommen. Mit Visier gibt es Bergsteigerhelme zwar nicht, dafür besitzen sie aber eine Vielzahl weiterer Ausstattungsmerkmale, die unterwegs nützlich sind.