Was sind die Vorteile, wenn man ein Schlagzeug elektronisch betreibt? Nun, zuallererst einmal können die Audio-Engineers das Signal besser aufnehmen und bearbeiten. Jeder, der schonmal ein Drumset mit mehreren Mikrofonen aufgenommen hat, weiß, wie viele verschiedene Kombinationen bei Drum-Recording möglich sind.
Mit E-Drums kann man seine meist 8 Signale direkt in sein Mehrkanalinterface ausspielen, und am PC über USB, FireWire oder als intern in den Tower eingebautes Highspeed-Interface ein schön unkompliziertes Recording aufnehmen. Tontechniker lieben Drummer mit E-Schlagzeug. Beliebte Hersteller sind Millenium, Roland, Fame, Thomann, Gewa oder Sheffield.
Unterschied Schlagzeug & E-Drums
Elektronische Drums unterscheiden sich dahingehend von akustischen Drums, dass sie ein MIDI-Signal generieren, das erst mit einem digitalen Klangerzeuger – ob Plugin oder Hardware-Effekt – einen Klang von sich gibt. Sie sind ideal, wenn man schon eine Musikanal-Hardware wie die der großen Interfaces am Markt hat, wenn man Nachbarn nicht stören will, und wenn man das Drummen zunächst einmal ausprobieren möchte. Ein Elektro-Schlagzeug ist oft günstiger als ein akustisches. So freut sich auch der Geldbeutel über die Anschaffung von E-Drums.
Was sollte ein Set für Einsteiger beinhalten
Hier sind wohl noch keine zonensensitiven Pads mit mehreren Triggern vonnöten, sondern eine Standardversion mit 8 Ausgängen, am komfortabelsten – gerade für Menschen, die ein kleines Projektstudio ihr Eigen nennen – mit Studioklinken. Generell sollte sich bei Einsteigern die Komplexität des internen Signalflusses in Grenzen halten, weil auch der ein oder andere Profi mit E-Drums überfordert sein kann, wenn der Tontechniker bisher nur Sprecher oder Sänger aufgenommen hat und nur an ein einziges Signal gewöhnt ist. Ansonsten sollte man sich fragen, ob man wirklich eine Aufnahmemöglichkeit braucht, die etwas teurer wird, oder ob es ein separat erhältlicher Lautsprecher für E-Drums nicht auch tut.
Aufbau & Transport
E-Drums bestehen grundsätzlich aus 3 Elementen:
- Modul: Das Modul ist bildlich gesprochen das Herzstück des Elektro-Schlagzeugs. Es erzeugt die Klänge, die später auf die Signalwege der E-Drums ausgespielt werden und damit direkt aufgenommen werden. Man könnte das Modul grob vereinfacht auch als Klangerzeuger bezeichnen, auch wenn diese Begrifflichkeit technisch falsch ist, weil sie eigentlich Synthesizer meint. Alle drei Elemente sind wichtig für die Qualität von E-Drums, aber wenn hier schon nichts gutes rauskommt, sind brauchbare Pads auch kein Zauberkasten. Deswegen sollte man beim Modul keine unnötigen Kompromisse eingehen.
- Pads: Die Pads sind die Schlagflächen des Drumsets, die mit Tonabnehmern ausgestattet sind. Diese Tonabnehmer heißen in der Fachsprache Trigger. Bei hochwertigen Pads hat jedes Drum Element eines Elektro-Schlagzeugs mehrere Trigger, um Unterschiede in der Intensität des Trommelns korrekt wiedergeben und aufzeichnen zu können. Wenn man ein Schlagzeug elektronisch betreibt, soll es trotzdem einigermaßen authentisch klingeln, um einem guten Effekt-Plugin noch überlegen zu sein. Die Qualität der Pads ist also ein absoluter Grund für oder gegen einen Kauf.
- Rack: Der Terminus Rack meint ein Gestell, in dem Pads und das Modul fest verschraubt und auf verschiedene Weisen arrangiert werden können. Das Rack ist quasi die Ummantelung der E-Drums. Elektronische Drums halten länger in einem stabil gebauten Rack. Hier wäre es also kontraproduktiv, zu sparen. Auch hat ein hochqualitatives Rack immer erstens genug Platz, um alle Elemente auch bei wildem Trommeln zu treffen, und zweitens einen tiefen Schwerpunkt, um die Kippgefahr zu minimieren.
Besonderheiten: Kopfhörer, Transport, etc.
Die meisten Modelle und Ausführungen verfügen auch über einen oder mehrere Kopfhörerausgänge, meistens im 6,3-mm-Klinkenformat, im Volksmund auch Studioklinke genannt. Viele Modelle haben auch Direct-Outs wie die Kanäle von mittel- und hochklassigen Mischpulten.
Fazit
Elektronische Drums sind zu Recht in aller Munde, weil sie Audio-Engineers die Arbeit ungemein erleichtern, eine tolle Alternative zu programmierten Drums sind, denn das leicht arhythmische in einem menschlichen Trommelschlag klingt authentischer als ein Plugin, und außerdem – bei allen Zusatzanschaffungen gerechnet – ist ein elektronisches Schlagzeug immer noch günstiger als ein akustisches. Manche Schlagzeuger schwören auf akustische Drums, aber alle anderen sollten einmal über die Anschaffung von einem E-Schlagzeug nachdenken.
Unter dem Strich lohnt sich ein elektronisches Schlagzeug für eine große Gruppe von Drum-Interessierten. Die Vorteile, ein Schlagzeug elektronisch zu betreiben, liegen also auf der Hand.