Testurteil: "5 von 10 Sternen"
Test: Einzeltest: Zu viele Köche verderben den Brei - und zu viele Zutaten leider ebenso
Zitat: Pro: + stellenweise sehr beeindruckende Kulissen
+ solide erste Kampagne um Leon und Helena
+ im Coop mit menschlichem Partner spaßig
+ atmosphärische Hintergrundmusik im Menü
Contra: - hat nicht mehr viel mit Resident Evil zu tun
- Chris & Jake: monotones Schlauch-Geballer
- die Bosskämpfe werden mehrmals wiederholt
- teils große Steuerungs- & Kameraprobleme
- erbärmliche und unfaire Quick-Time-Events
No Hope Left. Gibt es denn keine Hoffnung mehr, dass Resident Evil jemals wieder zu dem zurückfindet, was es einst ausgezeichnet hat? Scheinbar nicht: Resident Evil 6 hat sich bereits jetzt phänomenal verkauft und Capcom wohl in seinem aktuellen Weg bestätigt. Ich sehe allerdings schwarz für die Zukunft der Serie, wenn man alle Traditionen opfert und sich stattdessen dem Call-of-Duty- und eSports-Spieler anbiedert. Das kann auf Dauer nicht funktionieren - und schon in Resident Evil 6 geht das spielerische Konzept einfach nicht auf. Nach einer soliden Kampagne mit Leon Kennedy und Helena Harper bricht das Spiel plötzlich völlig ein und rappelt sich erst mit Ada Wong halbwegs wieder auf.Dementsprechend schwer fällt es mir, Resi 6 angemessen zu bewerten. Auf der einen Seite macht es durchaus Spaß und bietet vor allem im Coop richtig viel für sein Geld. Auf der anderen Seite aber wurde hier nicht nur ein berühmter Name vergewaltigt, es wurden auch spielerisch viele Abstriche und Fehler gemacht: Was sollen diese dämlichen QTEs? Warum müssen Zombies erst aufstehen, damit ich sie treffen kann? Wieso wird hier Fließband-Geballer dem markanten Survival-Horror vorgezogen? Von recycelten Bosskämpfen, Steuerungsproblemen und der Story wollen wir gar nicht erst anfangen.Nein, Resident Evil 6 ist kein gutes Resident Evil. Es ist in jeder Hinsicht lediglich durchschnittlich - eine Schande für eine solche Big-Budget-Produktion, eine Schande für den Namen, eine Metapher für die Spielebranche.