Ein Integralhelm gehört zu den sichersten Motorradhelmen auf dem Markt. Das Visier ist von allen Seiten geschützt und kann so bei einem Unfall den Aufprall abfangen. Modelle ab 150 Euro bieten einen standardisierten Rundumschutz mit weiteren zusätzlichen Funktionen, die bei einer Fahrt mit dem Motorrad nützlich sind. Beliebte Hersteller sind Broken Head, Beell, LS2, X-Lite und Nolan. Doch wie genau wählt man den passenden Motorradhelm aus? Welche Richtlinien müssen beachtet werden, damit auch die eigene Sicherheit nicht darunter leidet?
Welche Vorteile bietet ein Integralhelm?
Integralhelm ist ein Oberbegriff für alle Motorradhelme, die eine feste Schale besitzen und wo der Kinnbereich sich nicht aufklappen lässt. Einzig das durchsichtige Visier ist beweglich, ansonsten sind alle Teile des Motorradhelms miteinander verbunden. Dies ist auch der Typ an Motorradhelm, der am häufigsten verkauft wird und für die meisten Motorradfahrer die erste Wahl ist.
Ein großer Vorteil eines Integralhelms ist dessen Sicherheit. Durch die durchgängige Schale wird ein Aufprall von allen Seiten gleichmäßig abgefangen. Die Form besteht dabei aus nur einem Guss und sitzt fest am Kopf. Es gibt keine weiteren Einzelteile, die bei einem Sturz mit dem Motorrad im Weg sein könnten. Ein Motorradhelm ab 150 Euro ist eine der besten Investitionen, wenn es um die eigene Sicherheit auf dem Motorrad geht.
Ein Integralhelm bietet außerdem einen tollen Komfort, da er jeglichen Fahrtwind unterdrückt. Geräusche von außen sind daher nur minimal wahrzunehmen, aber als Fahrer behält man trotzdem den Überblick. Diese Geräuschunterdrückung ist vor allem bei langen Fahrten etwas, auf das viele nicht verzichten wollen. Für andere Motorradfahrer kann ein Integralhelm jedoch beengend sein. Sie liegen sehr nah am Kopf, was für einige störend ist. Zudem gibt es weniger Belüftung als bei offenen Helmen, weshalb man schnell ins Schwitzen kommt. Die meisten Integralhelme haben zwar verschiedene Lüftungsschlitze, aber diese reichen nicht jedem für einen guten Tragekomfort aus. Auch für Brillenträger kann ein Integralhelm auf Dauer ungemütlich werden.
Einige der Integralhelme ab 150 Euro bieten noch zusätzliches Zubehör, unter anderem ein Sonnenvisier, herausnehmbares und austauschbares Innenmaterial sowie die Möglichkeit der Kommunikation mit anderen Fahrern via Bluetooth
Wie finde ich die richtige Größe für einen Integralhelm?
Der wichtigste Faktor beim Kauf eines neuen Motorradhelms ist dessen Größe. Der Kopfumfang einzelner Menschen ist unterschiedlich, weshalb Helmhersteller verschiedene Modelle zur Verfügung stellen. Hierbei steht die Sicherheit an erster Stelle, denn der Helm muss fest am Kopf sitzen und darf nicht wackeln. Bei einem Aufprall schützt er so den gesamten Kopf und rutscht nicht aus Versehen in eine andere Position, die womöglich noch eine Verletzung begünstigt.
Maße für Helme ab 150 Euro sind normalerweise immer vom Hersteller selbst angegeben. Größen reichen hier von XXS bis hin zu XXL, können sich aber je nach Marke des Motorradhelms unterscheiden. Den eigenen Kopfumfang misst man in der Mitte der Stirn und über den Ohren hinweg. Universelle Größentabellen sollten nicht für die Auswahl zurate gezogen werden, da es hier Unterschiede zu den eigentlichen Marken gibt. Auch Unisex-Helme sind nur schwer einzuordnen.
Am besten ist es, den Motorradhelm selbst anzuprobieren und zu schauen, wie gut dieser am eigenen Kopf sitzt. Größen bewegen sich in einem Rahmen zwischen 50 und 65 Zentimeter, Spezialanfertigungen für zu kleine oder zu große Köpfe gibt es aber auch. Vor einem Kauf sollte die entsprechende Größentabelle des jeweiligen Modells angeschaut werden. Am Ende soll der Motorradhelm nicht zu locker, aber auch nicht zu fest sitzen. Zur Not kann das Innenmaterial ausgetauscht werden, um den eigenen Komfort zu verbessern.
Zum Tragekomfort und der Größe zählen auch der Verschluss. Hier wird zwischen einem Doppel-D-Verschluss oder einem Ratschenverschluss unterschieden. Beide bieten eine hohe Sicherheit, hier ist die eigene Vorliebe entscheidend.
Welche Materialien werden für die Herstellung von Integralhelmen verwendet?
Motorradhelme ab 150 Euro bestehen aus einem der folgenden drei Materialien: Polycarbonat, Carbon oder Fiberglas.
Polycarbonat, teilweise auch Thermoplastik genannt, ist das billigste Material für einen Motorradhelm. Die Sicherheit wird dabei nicht gefährdet, da jeder Helm derselben Sicherheitsklasse entspricht, jedoch kommt dieses Material mit einigen Nachteilen, die es bei Carbon oder Fiberglas nicht zu finden gibt. Kostengünstige Helme aus Thermoplastik sind schwerer als andere Helme und daher nicht für Vielfahrer oder lange Ausflüge gedacht. Dabei entstehen Nacken- und Kopfschmerzen. Motorradhelme dieser Kategorie lassen sich ab 150 Euro bis 200 Euro finden und halten bis zu fünf Jahre.
Carbon ist mittlerweile zu einem gängigen Material für Motorradhelme ab 150 Euro geworden. Dabei bietet es nicht nur einen hervorragenden Schutz gegenüber Stürzen, sondern ist im Vergleich zu Plastikschalen auch sehr leicht. Helme dieser Art wurden erstmals für den Profisport entwickelt, um das Gewicht für die Fahrer zu reduzieren. Integralhelme aus Carbon haben sich jedoch auch im öffentlichen Verkauf durchgesetzt. Sie eignen sich besonders für Vielfahrer und vereinen dabei Sicherheit und Komfort auf dem Motorrad. Ein Integralhelm aus Carbon kostet über 300 Euro und ist damit deutlich teurer als Polycarbonat.
Auch Helme aus Fiberglas werden immer beliebter und können mit Carbon mithalten. Sie sind langlebig und kommen mit einer harten Schale. Im Hinblick auf das Gewicht sind sie vergleichbar mit Motorradhelmen aus Carbon, liegen dafür aber auch preislich in derselben Klasse. Helme dieser Art halten bis zu zehn Jahre, solange es nicht zu einem Sturz kommt. Fiberglas wird oft in Kombination mit anderen Materialien verwendet und lässt sich einfach lackieren.
Was bedeutet die ECE-Norm auf Integralhelmen und warum ist sie wichtig?
Ein Motorradhelm ist einer strengen Sicherheitsnorm untergeordnet. Er muss Unfällen bei hohen Geschwindigkeiten standhalten und ist die einzige Ausrüstung, die den Kopf des Fahrers schützt. Dabei geht es nicht nur darum, das Hirn als das wichtigste Organ zu schützen, sondern auch um anderen Kopfverletzungen, wie etwa Gehirnerschütterungen, vorzubeugen. Selbst kleine Unfälle können drastische Folgen haben, wenn der Helm nicht der vorgegebenen ECE-Norm entspricht.
Die ECE-Norm ist nach EU-Recht vorgeschrieben und wird mit der Veränderung der Technik für Motorradhelme stetig angepasst. Lange Zeit galt die Norm ECE 22.05 als das Kennzeichen für Helme, die innerhalb der EU zugelassen sind. Diese werden auch heute noch verkauft, werden aber schon bald von der verbesserten Norm ECE-R 22.06 abgelöst. Diese wird bereits seit Juni 2022 verwendet und lässt sich jetzt schon bei einigen Herstellern finden. Ab Juni 2023 wurde die Produktion von Helmen der 22.05 Norm eingestellt. Verkauft werden dürfen diese noch bis Anfang 2024.
Wer einen Motorradhelm mit der Norm ECE 22.05 besitzt, muss diesen jedoch nicht austauschen. Die eigene Sicherheit ist dabei nicht gefährdet, es geht hier lediglich um die Prüfform, die angepasst wurde. Die Helme beinhalten in den meisten Fällen dieselben Sicherheitsstandards wie zuvor, nur dessen Überprüfung wurde angepasst. Eine entsprechende Kennzeichnung ist beim Verkauf angegeben, lässt sich aber auch direkt am Helm finden. Der Preis entscheidet nicht über die Norm, diese muss bei allen Helmen gegeben sein. Ein Helm ab 150 Euro bietet also dieselbe Sicherheit wie andere Preisklassen auch.
Wie pflege ich meinen Integralhelm richtig, um seine Lebensdauer zu verlängern?
Ein Integralhelm hält im besten Falle zwischen fünf und zehn Jahren. Eine Austauschpflicht gibt es hierzulande nicht, jedoch sollte der Helm nach einem Unfall auf jeden Fall entsorgt werden. Wer oft Motorrad fährt, der sollte sich auch entsprechend gut um seinen Motorradhelm kümmern. Modelle ab 150 Euro sind hochwertig, aber müssen entsprechend gepflegt werden, um weiterhin die gewünschte Sicherheit zu bieten.
Die Außenschale des Helmes sollte regelmäßig gereinigt werden. Hier reicht Wasser und Spülmittel aus, aber es gibt auch spezielle Waschmittel für Motorradhelme. An der Schale setzen sich mit der Zeit Schmutz und Rückstände ab, vor allem von Insekten oder Bäumen. Dieser muss entfernt werden, denn ansonsten greift er das Material vom Helm selbst an. Zudem zerstört es das Aussehen des Helmes. Wenn die Außenschale gereinigt wird, sollten auch die Dichtungen und Lüftungsschlitze überprüft werden. Wenn möglich, sollte das Visier entnommen und separat gereinigt werden.
Auch das Innenpolster muss gereinigt werden. Mit der Zeit setzen sich dort immer mehr Hautpartikel ab, aber auch Schweiß zieht in den Stoff ein. Dies beeinflusst die Form des Materials. Sie lassen sich mit einem Schonwaschgang in der Waschmaschine oder auch per Hand waschen. Für das Polster sollte ein mildes Shampoo oder Waschmittel verwendet werden. Danach gut trocknen lassen und wieder in Form bringen, sodass der Motorradhelm später immer noch richtig sitzt. Sind die Polster zu sehr eingedrückt und der Helm sitzt locker, können diese beim Hersteller ausgetauscht werden. Ist alles getrocknet, kann der Helm wieder zusammengebaut werden.
Die Langlebigkeit und Sicherheit eines Helmes wird nur garantiert, wenn dieser auch regelmäßig gereinigt wird. Wer oft Motorrad fährt, der sollte sich auch um seinen Motorradhelm kümmern. Von Natur aus halten die Materialien fünf bis zehn Jahre, aber Schmutz beeinflusst den Tragekomfort und die Sicherheit.
Gibt es Integralhelme mit Bluetooth?
Für eine Fahrt mit mehreren Menschen ist ein Kommunikationssystem zwischen den Motorrädern wichtig. Diese funktionieren in den meisten Fällen über Bluetooth und Lautsprecher, die im Integralhelm integriert werden können. Motorradhelme der Preisklasse ab 150 Euro haben kein solches System direkt integriert, aber bieten genügend Platz, um dies manuell einzubauen. Nur wenige Marken bieten bisher ein Kombi-Paket aus Helm und integriertem Kommunikationssystem an.
Separate Kopfhörer und Lautsprecher kosten zwischen 50 und 150 Euro und lassen sich in die meisten Integralhelme einbauen. Hierfür gibt es entsprechende Auslassungen im Schaumstoff des Helmes. Über die Reichweite und die Tonqualität entscheiden der Preis und der Hersteller. Helme mit Bluetooth-Funktion lassen sich erst in der Preisklasse ab 400 Euro finden.
Fazit
Wer oft Motorrad fährt und um seine eigene Sicherheit bemüht ist, der sollte zu einem Integralhelm greifen. Dieser bietet einen umfangreichen Rundumschutz nach EU-Norm und schützt bei einem Sturz von allen Seiten. Helme ab 150 Euro gibt es aus verschiedenen Materialien, darunter Polycarbonat und Carbon. Ein Motorradhelm hält bis zu zehn Jahre, wenn er entsprechend gepflegt wird. Ein Kommunikationssystem ist bei Helmen ab 150 Euro selten integriert, kann aber nachgerüstet werden. Wer einen günstigeren Schutzhelm sucht sollte sich unserenBeliebte Integralhelme fürs Motorrad bis 150 Euro Vergleich: Besser geschützt Kaufberater anschauen.
Rundumschutz durch feste Schale
vorgegebene Sicherheitsnorm der EU
große Auswahl an Herstellern
teurer als andere Helmtypen
beengtes Gefühl
wenig Belüftung