Mit etwas handwerklichem Geschick und einem guten Auge für die Individualität des Werkstoffs werden mit einer Drehbank wunderschöne Objekte hergestellt. Beim genaueren Prüfen der im Fachhandel angebotenen Drehbänke erkennt man den Unterschied zwischen Einsteigermodellen und solchen für fortgeschrittene Dreher. Beliebte Hersteller sind Proxxon, Emco, Holzmann, Optimum, Wabeco, Schaublin, Dema, Einhell, Bosch und Ferm.
Was ist eine Drehbank?
Eine Drehmaschine oder Drehbank ist eine Maschine, in die man ein Werkstück einspannen kann und die durch Rotation das Werkstück bearbeitet. Das Prinzip war bereits in der Antike bekannt, nur war die Konstruktion der damaligen Drehmaschinen sehr viel primitiver als heute. Erst die technische Weiterentwicklung und die Verfügbarkeit von Strom machten die Drehbank tauglich für die industrielle Produktion.
Der Konstruktionsaufbau der Drehmaschine hat sich seit langer Zeit nicht verändert, egal ob Standmodell oder Tischdrehmaschine. Das Korpus wird Maschinenbett genannt und ist meist aus Gusseisen gefertigt. Er sollte bei einer Tischdrehmaschine fest mit dem Untergestell verschraubt werden. Das Material gewährleistet hohe Steifigkeit und dadurch geringe Toleranzen bei der Arbeitsgenauigkeit – jedoch nur, wenn ein sicherer Stand gegeben ist.
Auf dem Maschinenbett befinden sich der Werkzeugschlitten, der Reitstock und die Lünetten. Auf der linken Seite des Maschinenbetts sitzt der Spindelstock, auch Spindelkasten genannt, wenn die Maschine von Rechtshändern genutzt wird. Für Linkshänder befindet er sich entsprechend auf der rechten Seite. Mit Spitzenweite bezeichnet man die maximal mögliche Länge eines Drehstücks. Die Spitzenhöhe ist der Abstand von der Führungsbahn zur Reitstockspitze. Verdoppelt man diesen Wert, hat man den maximalen Umlaufdurchmesser. Für kleine Werkstücke, zum Beispiel im Modellbau und für die Schmuckherstellung, gibt es Drehbänke auch in mini.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Drehbank und Drechselmaschine?
In früheren Zeiten wurde kein Unterschied zwischen Drehern, die Metall bearbeiteten und Drechslern, die sich mit Holz und anderen weichen Materialien befassten, gemacht. Sie wurden allgemein Dreher genannt und ihr Arbeitsgerät Drehbank. Erst spät, mit zunehmender Industrialisierung und Spezialisierung, unterschied man zwischen den Drehern von Metall, die ihr Arbeitsgerät mittlerweile Drehmaschine nannten, und den Holzdrechslern, die sie weiterhin mit Drehbank bezeichneten.
In Konstruktion und Handhabung sind beide fast gleich, jedoch werden mit der Drehmaschine Metall und andere harte Materialien bearbeitet. Das setzt vermehrte Maschinenkraft und robustere Werkzeuge voraus. Im Vergleich dazu bearbeitet die Drehbank oder Drechselmaschine in erster Linie Holz, aber auch Plexiglas, Bernstein, Elfenbein und Horn. Dies sind alles relativ weiche Materialien, die weniger Kraft benötigen. Somit gibt es zwischen Drehbank und Drechselmaschine so gut wie keinen Unterschied.
Worauf sollte man beim Kauf einer Drehbank achten?
Ausschlaggebend beim Kauf einer Drehbank ist, ob sie gewerblich genutzt werden soll oder für den Hobbykeller bestimmt ist. In beiden Fällen sind sicherlich Hersteller, die bereits lange am Markt sind und über große Erfahrung verfügen, die richtige Wahl. Drehbänke sind langlebige Maschinen, die wenig an Wert verlieren, also auch einen hohen Wiederverkaufswert besitzen, besonders wenn über einen langen Zeitraum Ersatzteile zur Verfügung stehen.
Jedoch ist es für Anfänger sicherlich nicht falsch, sich zuerst ein kompaktes Einsteigermodell zuzulegen, meist eine Tischdrehmaschine. Diese sollte mit Werkbank oder Arbeitstisch fest verschraubt werden. Vor dem Kauf ist zu überlegen, was man fertigen möchte. Dementsprechend sollte auf die Spitzenweite und die Spitzenhöhe der Geräte geachtet werden, damit man die gewünschten Formate auch herstellen kann. Die mini Ausgaben der Drehbänke finden Einsatz in der Schmuckherstellung und bei Werkstücken für den Modellbau. Auch hier lohnt der Vergleich der Werte.
Fazit
Die Anschaffung einer Drehbank ist sicherlich auch für den privaten Bereich zu empfehlen, wenn man Spaß an handwerklicher Arbeit und kreativer Gestaltung hat. Preiswerte Anfängermodelle sind erschwinglich und bieten die Möglichkeit, in das Hobby einzusteigen. Mit der Routine steigen die Anforderungen an das Arbeitsgerät. Der Vergleich der nun erkennbaren Vorteile der technisch aufwendigeren Modelle, macht den Wechsel auf eine anspruchsvollere Drehbank genau dann sinnvoll. Größere Formate oder längere Bauteile sind dann ebenfalls machbar.