Es gibt viele verschiedene Multifunktionswerkzeuge. Beliebte Hersteller wie Dremel, Bosch, Makita, oder Einhell, Parkside, Fein, Worx, Black & Decker und Dewalt setzen jeweils eigene Akzente bei ihren Produkten.
Was ist ein Multifunktionswerkzeug?
Die meisten Hersteller bieten zwei verschiedene Grundgeräte an: Die einen Modelle haben einen klassischen Elektromotor, der über ein Spannfutter die Drehbewegungen auf das Werkzeug überträgt. Diese Maschinen arbeiten mit hohen Drehzahlen, bis zu 33.000 Umdrehungen pro Minute. Damit kann man schleifen und polieren, fräsen oder bohren. Die speziellen Schleifeinsätze mit besonders kleinen Durchmessern eignen sich für Arbeiten im Modellbau, Möbelrestauration oder für schwer zugängliche Stellen.
Die andere Gattung setzt auf das Prinzip der Schwingung: die oszillierenden Sägen, Schleifgeräte oder Messer. Dabei entsteht durch die begrenzte Rotation des Sägeblattes oder Schleifkegels eine sichere Art zu schleifen. Ein Ausrutscher beim Schneiden tut nicht weh: auf weichem Untergrund, wie der Haut, "wackelt" das Sägeblatt wirkungslos hin und her. Die oszillierende Variante ist erkennbar an der seitlichen Werkzeugaufnahme und der Angabe über den Oszillationen-Winkel (zum Beispiel 3°), der die Länge eines Schwingungshubes angibt.
Beide Gattungen der Multifunktionswerkzeuge zeichnen sich durch außerordentlich gutes Handling aus: Das Wechseln von Sägeblatt zu Schleifkegel oder anderen Einsätzen erfolgt bei fast allen Modellen ohne Werkzeug mittels verschiedener Schnellspannvorrichtungen und geht so zügig voran. Der Arbeitsablauf wird dabei nur unwesentlich unterbrochen. Bei den Multifunktionwerkzeugen aus der rotierenden Gattung sind auch Bohrungen ausführbar. Da ein Multifunktionswerkzeug einen hohen Geräuschpegel erzeugt, sollte Gehörschutz bei der Arbeit getragen werden.
Zubehör für Multifunktionswerkzeuge ist meist im Koffer der Maschine enthalten, die Mindestausrüstung besteht in Sägeblatt und Schleifvorsatz, beim rotierenden Gerät Bohrer, Schleifer und Polierer. Nützlich ist auch eine LED an der Werkzeugaufnahme.
Welchen Vorteil bietet Akku vs. Kabel?
Im Vergleich mit einem kabellosen Multifunktionswerkzeug bietet die gewonnene Bewegungsfreiheit eines akkubetriebenen Geräts noch mehr Komfort beim Schleifen, Sägen und Bohren. Kabelgebundene Maschinen sind bei kniffeligen Arbeiten oft durch das Kabel eingeschränkt, selbst bei einer Verlängerung der Zuleitung. Beim Schneiden besteht die Gefahr des Zerschneidens der elektrischen Leitung und somit Unfallgefahr. Zudem neigen Kabel, die des Öfteren beim Arbeiten verdreht oder gestaucht werden, zum Kabelsalat. Das Aufrollen kostet Zeit und Nerven.
Auf der Baustelle, im Garten oder der Werkstatt ist die Unabhängigkeit von einer Stromquelle eine wichtige Voraussetzung, um mit einem Multifunktionswerkzeug effektiv arbeiten zu können. Einziger Nachteil ist, dass der Ladezustand des Akkus schnell in Vergessenheit gerät, deshalb empfiehlt es sich, stets einen Reserve-Akku dabei zu haben.
Was kann man mit Akkus bis 12 Volt machen
Bei einer Leistungsaufnahme des Elektromotors von etwa 100 Watt und einem Li-Ionen Akku mit der Ladekapazität von 3 Ah kann die Maschine 20 Minuten im Dauereinsatz sägen, schleifen oder schaben. Zum Vergleich: Bei 2 Ah sind es noch 14 Minuten und bei dem kleineren 1,5 Ah Akku ist nach 10 Minuten das Wiederaufladen angezeigt. Mit einem Ersatzakku und Schnellladegerät ist ein fast unterbrechungsfreies Arbeiten möglich.
Der Vorteil ist, Akkus bis 12V sind im Vergleich leichter als größere aufladbare Batterien. Sie sollten aber, wie alle anderen Akkus auch, zeitnah nachgeladen werden, um einer schädlichen Tiefenentladung vorzubeugen. Auch bei längerer Nichtbenutzung sollte der Akku monatlich einmal aufgeladen werden. Ein Kriterium für die Batterieleistung ist die umgebende Temperatur: Bei Wärme steht mehr Strom zur Verfügung als bei Kälte.
Li-Ionen Akkus 12V werden in den Kapazitäten 3 Ah/2,5Ah/2Ah/1,5Ah angeboten. Die Leistungsfähigkeit der aufladbaren Batterie ist der Leistungsaufnahme des entsprechenden Motors angepasst. Bei ausdauernden Tätigkeiten wie dem Aussägen von Sperrholz oder Kunststoff verbraucht sich eine Akkuladung schneller, als bei punktuellem Einsatz wie dem Bohren oder Entgraten. Wichtig ist, mit scharfen Werkzeugen zu arbeiten, das spart Akku, Nerven und Zeit. Ein Tipp: Sägen, Schleifen, Spachteln oder Bohren – die Drehzahl machts, wer Vollgas gibt, hat den Akku schneller leer.
Fazit
Multifunktionswerkzeuge bieten hohe Sicherheit bei oszillierenden Sägeblättern, Schleifvorsätzen und Messern. Rotierende Multiwerkzeuge bohren und polieren kleinste Details mit höchsten Drehzahlen. Die Arbeit mit Akku-Geräten erspart umständliches Kabel ziehen und bietet Bewegungsfreiheit. Der Werkzeugwechsel erfolgt bei den meisten Modellen per Schnellverschluss. Diese Alleskönner sollten in keiner Werkstatt fehlen.