Der große Vorteil eines Multimeters ist, dass auch Nicht-Elektriker Batterien testen oder Kriechströme im Auto lokalisieren können. Dabei ist die Handhabung ganz einfach und beliebte Hersteller wie Fluke, Voltcraft, Benning, Peaktech, Laserliner oder Testboy bieten günstige Geräte für den Privatgebrauch.
Was ist ein Multimeter?
Ein Multimeter ist ein Gerät zur Messung verschiedener elektrischer Werte wie Stromstärke, Spannung, Widerstand oder ob eine Leitung durchlässig ist (Durchgangsprüfung). Der grundsätzliche Aufbau eines Multimeters ist einheitlich: Oben befindet sich das Display zur Anzeige des Messwerts. In der Mitte werden am Drehschalter die Art der Messung und der Messbereich eingestellt. Darunter befinden sich vier Buchsen für die Leitungen der Prüfspitzen. Der Drehschalter und die zahlreichen Begriffe wirken auf den ersten Blick verwirrend, aber ihre Bedeutung ist einfach.
Wie misst man mit einem Multimeter?
An dem Drehschalter befinden sich die Messbereiche für Spannung (Volt, Buchstabe V) für Stromstärke (Ampere, A), Widerstand (Ohm, Ω) und eine Einstellung für die Durchgangsprüfung (mit Schallsymbol).
Die Spannung
Um Spannung zu messen, wird der Einstellungsbereich Volt (V) benötigt. Es gibt eine Einstellung für Wechselspannung und zwei für Gleichspannung – in V (Volt) und mV (Millivolt).
Ein Beispiel ist die Spannungsmessung einer Autobatterie mit 12 Volt (Gleichspannung). Der Drehschalter wird auf den Bereich Volt (V) gestellt, weil eine Messgröße von 12 Volt erwartet wird. Ist der Wert der zu messenden Spannung völlig unbekannt, wird immer zuerst der größte Wert eingestellt (Volt). Die konkrete Spannungsmessung erfolgt parallel zum zu messenden Objekt.
Für diese Messung werden die rote und die schwarze Messleitung benötigt. Die schwarze Leitung kommt in die schwarze COM-Buchse. Die rote Messleitung wird mit der Buchse mit dem Buchstaben V verbunden (nicht Millivolt, da ein Wert von circa 12 Volt erwartet wird).
Bei der Autobatterie (Spannungsquelle) werden mit den Kontaktspitzen möglichst flächig die Kontakte berührt. Die rote Prüfspitze geht zum Pluspol, die schwarze Kontaktspitze zum Minuspol. Werden die beiden Pole falsch kontaktiert (rote Kontaktspitze am Minuspol) wird das Gerät nicht beschädigt. Das Display zeigt dann einen Negativwert an.
Das Multimeter hat bei der Spannungsmessung einen sehr hohen Innenwiderstand, es fließt praktisch kein Strom durch das Gerät.
Die Stromstärke
Für die Messung der Stromstärke wird das Multimeter in Reihe zu Quelle und Widerstand geschaltet. Als Vorbereitung der Stromstärkemessung werden die Messleitungen eingesteckt. Die schwarze Leitung kommt in die COM-Buchse, das rote Kabel in die Buchse für Stromstärkemessungen.
Es gibt eine Buchse für Stromstärkemessungen in Milliampere (mA) und eine für Ampere. Wird die falsche Buchse ausgewählt (die mA Buchse, obwohl Ampere gemessen werden), ist die Buchse mit einem Innenwiderstand abgesichert. Bei zu großer Belastung wird der Widerstand kaputtgehen.
Das Kabel wird vom Endgerät abgezogen, der Digitalmultimeter wird dazwischengeschaltet. Eine Messspitze kommt an den Stecker, die andere an das Gerät selber (entwa eine Lampe). Am Pluspol starte der Stromkreis, fließt durch den Widerstand über das rote Kabel in den Multimeter hinein. Dann aus dem Multimeter wieder hinaus (schwarze Buchse) und zum Minuspol des Stromkreises. Die Digitalanzeige zeigt den Wert, also die Stromstärke.
Der Widerstand
Für die Messung des Widerstands müssen das System und die Schaltung spannungsfrei sein. Auch für diesen Multimetertest werden die rote und die schwarze Messleitung benötigt. Das schwarze Kabel kommt in die schwarze COM-Buchse. Die rote Messleitung in die Buchse mit dem Buchstaben Ω (Ohm).
Um beispielsweise den Widerstand eines Kabels zu messen, schließt man die Prüfspitzen an die beiden Enden des Kabels an. Das Gerät misst den Widerstand zwischen der einen und der anderen Prüfspitze. Der gemessene Wert – der Leitungswiderstand des Kabels - wird in der richtigen Einheit (Ohm, Milliohm, etc.) auf dem Display angezeigt.
Für eine korrekte Messung eines Widerstands auf einer Leiterplatte muss mindestens ein Anschluss des zu messenden Widerstands ausgelötet werden. Sonst sucht sich der Messstrom – unter Umständen – in der Schaltung auf der Leiterplatte einen anderen Weg, der Messwert wird verfälscht.
Die Durchgangsprüfung
Das Digitalmultimeter hat einen akustischen Durchgangsprüfer. Dieser Multimetertest zeigt nur, ob zwischen zwei Punkten Strom fließt. So kann man testen, ob etwa ein Kabelbruch vorliegt. Die entsprechende Einstellung auf dem Drehschalter zeigt ein kleines Schallsymbol. Als Vorbereitung wird die schwarze Leitung in die COM-Buchse gesteckt, die rote Leitung in die Buchse mit dem Ohm-Symbol (gleiche Buchse wie bei der Widerstandsmessung). Die beiden Messspitzen werden rechts und links an das Kabel gehalten. Piepst der Multimeter, so ist das Kabel in Ordnung. Der Piepton macht den Blick auf das Display überflüssig.
Fazit
Ein Digitalmultimeter ist für jeden begeisterten Heimwerker ein absolutes Muss. Die Bedienung ist einfach und sicher. Der Multimetertest beinhaltet die Messungen von Stromstärken, Spannungen, Widerständen oder Durchgangsprüfungen. Ein Tipp: Prüfklemmen sind eine große Hilfe, vor allem bei kleinen Messobjekten.