Weil ein Handfunkgerät mithilfe von Funkfrequenzen arbeitet und ohne Verbindung zum Mobilfunknetz funktioniert, kommt es beispielsweise bei der Bundeswehr und der Feuerwehr regelmäßig zum Einsatz. Mit dem passenden Funktionsumfang bietet das »Walki Talki« aber auch für Privatpersonen eine alternative Kommunikationsmöglichkeit. Beliebte Hersteller vom Walkie-Talkie sind Baofeng, Detewe, Motorola, Kenwood, Stabo Midlands, Retevis und Xiaomi.
Welche Funkstandards nutzen Funkgeräte?
Ein Funkgerät verwendet innerhalb deutscher Landesgrenzen verschiedene Standards zum Funken, von denen sich einige lizenzfrei nutzen lassen. Zu den gängigsten Frequenzen, die zum sogenannten "Jedermannfunk" gehören und allen Bürgern zur Allgemeinnutzung ohne Bedarfsnachweis zur Verfügung stehen, gehören der CB-Funk, Freenet, SRD, Private Mobile Radio (PRM446) und DMR446. Der CB-Funk, Freenet und PMR gehören zu den Standards, die in Deutschland am meisten verbreitet sind und die auch bei Funkgeräten mit einer Reichweite bis 10km zum Einsatz kommen. Per CB-Funk lässt sich eine Reichweite von bis zu 30km überbrücken, Freenet schafft bis zu 5km und bei PMR sind bis zu 10km möglich. Je nachdem, für welches Funkgerät man sich entscheidet, kann man einen bestimmten Standard nutzen, bleibt von anderen Frequenzen aber ausgeschlossen.
Wie funktioniert die Stromversorgung eines Funkgerätes?
Funkgeräte lassen sich auf unterschiedliche Art und Weise mit Strom versorgen. Weit verbreitet sind Batterien oder Akkus, die wie beim Motorola TLKR T92 H2O in das Gehäuse des Handteils eingesetzt werden. In der Regel verfügen die Geräte aber auch noch über zusätzliche Anschlüsse, mit deren Hilfe sich eine externe Stromversorgung realisieren lässt.
Bei modernen Funkgeräten wie dem Albrecht AE 75H ist mittlerweile ein Micro-USB- beziehungsweise Mini-USB-Port ein gängiger Anschluss. Diese Schnittstelle erlaubt das komfortable Aufladen der Akkus vom Handfunkgerät. Manche Hersteller bieten zu diesem Zweck passende Tischladegeräte an, die normalerweise im Lieferumfang des Funkgerätes enthalten sind.
Welche Funktionen besitzt ein Funkgerät?
Ein modernes Walkie-Talkie bietet neben der eigentlichen Kommunikations-Funktion noch eine Reihe weiterer Features. Die zusätzlichen Funktionen der neueren Geräte erleichtern den Umgang mit dem Funkgerät an sich und verbessern die Einsatzfähigkeit des jeweiligen Modells.
Der Funktionsumfang ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Nicht alle Geräte nutzen die gleiche Menge möglicher Features. Manche Modelle wie das Stabo Freecomm 700 besitzen eine Freisprecheinrichtung, die sogenannte VOX-Funktion, die das Drücken der Sendetaste beim Sprechwunsch überflüssig macht. Dieses Feature funktioniert in Verbindung mit Bluetooth, was die praktische Nutzung in Kombination mit Headsets oder im eigenen Auto erlaubt.
Ein automatischer Kanalsuchlauf (Auto-Scan-Funktion) vereinfacht den Gebrauch des Funkgerätes in der Praxis enorm. Die Suche nach dem richtigen Kanal übernimmt nämlich damit das Gerät. Einige Modelle bieten auch eine Hintergrundbeleuchtung für das Display, die die Handhabung bei schlechten Lichtverhältnissen erleichtert.
Als spezielle Extras gelten Ausstattungsmerkmale wie die Raumüberwachung, Kindersicherung oder Vibrationsalarm. Manche Hersteller bieten außerdem eine Notruf-Funktion an. Wer ein Funkgerät wie das Midland G9 Pro mit einer solchen Funktion verwendet, kann im Notfall leicht von Rettungskräften geortet werden.
Welche Kaufkriterien gibt es?
Beim Kauf eines Handfunkgeräts spielen verschiedene Kaufkriterien eine Rolle, die unter anderem vom gewünschten Einsatzgebiet des jeweiligen Modells abhängen.
Funktionsumfang und Zubehör: Welche Funktionen ein Handfunkgerät bieten sollte, hängt vom Nutzungsszenario ab. Eine VOX-Funktion oder eine Displaybeleuchtung sind beispielsweise nicht für jeden Anwender ein Must-Have. Außerdem bedeutet ein größerer Funktionsumfang im Verhältnis auch einen entsprechend höheren Preis.
Gleiches gilt für das enthaltene Zubehör, denn nicht alle Extras sind in der Praxis wirklich notwendig. Ein Ladegerät und mehrere Akkus sollten im Zweifelsfall aber immer zum Lieferumfang dazugehören.
Weitere Extras sind Gürtelclips oder eine Tragetasche für den bequemen Transport des Geräts. Seltener gehören BNC-Steckverbinder zum Lieferumfang. Wer kabelgebundene Kopfhörer oder Headsets mit dem Funkgerät verbinden möchte, sollte auf entsprechende Anschlüsse am Modell der Wahl achten.
VOX-Funktion und PMR-Geräte: Ob man sich für ein PMR-Gerät wie das Kenwood TK-3501E entscheidet, hängt davon ab, ob man das Funkgerät auch außerhalb Deutschlands im europäischen Raum nutzen möchte. Wer häufiger im Ausland unterwegs ist, sollte eher zu einem PMR- als zu einem Freenet-Modell greifen.
Die Freisprechfunktion VOX gehört häufig zum Funktionsumfang moderner Funkgeräte mit PMR. Autofahrer profitieren im Auto von diesem Merkmal – speziell in Kombination mit Bluetooth.
Kanäle: Die Wahl des Funkgeräts hängt auch von der Anzahl von Kanälen ab, die das Funkgerät ansteuern kann. Nicht jedes Modell bietet dieselbe Anzahl möglicher Kanäle. PMR-Funk bietet acht mögliche Kanäle zum Senden und Empfangen der Sprachsignale an. Im Gegensatz dazu sind mit dem CB-Funk in Europa bis zu 40 Kanäle nutzbar. Innerhalb deutscher Landesgrenzen erhöht sich die Zahl auf 80 Kanäle.
Reichweite und Sendeleistung: Die Reichweite spielt die wichtigste Rolle bei der Kaufentscheidung für ein spezifisches Funkgerät. Sie entscheidet maßgeblich über die Qualität der Kommunikation. Eine solide Sprachverbindung ist beim Funken unerlässlich – speziell bei einer größeren Entfernung. Viele Hersteller geben eine Maximalreichweite an, die bei den gängigen Modellen im Bereich von 10 km liegt. Diese Weite ist ausschließlich unter optimalen Bedingungen, das heißt, ohne Hindernisse, erreichbar. Im Wald oder innerhalb einer Stadt reduziert sich die Reichweite entsprechend.
Auch die Sendeleistung des Funkgerätes sollte man beim Kauf berücksichtigen. Je höher die mögliche Leistung ist, desto besser fällt die Qualität der Verbindung aus. Für Geräte mit einer 10-km-Reichweite liegt die Leistung in der Regel bei 0,50 Watt.
Größe und Gewicht: Damit sich ein Handfunkgerät möglichst angenehm nutzen lässt, sollte es kompakt und leicht sein. Wer ein Gerät für den regelmäßigen und lang dauernden Einsatz im Alltag sucht, sollte vor dem Kauf die Gewichtsangabe und Abmessungen prüfen. Leichte Modelle bringen weniger als 100 g auf die Waage, schwerere Geräte wiegen um die 200 g.
Damit sich das Funkgerät unkompliziert verstauen lässt, sind die Maße entscheidend. Oft unterscheiden sich die Geräte um einige Millimeter, was in der Praxis durchaus eine Rolle spielen kann. Dabei gilt: Je schmaler ein Gerät konstruiert ist, desto besser liegt es in der Hand.
Wasserfestigkeit und Schutzklasse: Wer viel in der Natur unterwegs ist, braucht eine robuste Funkausrüstung. Ein Blick auf die Schutzklasse kann deshalb helfen, das richtige Gerät für den Outdoor-Gebrauch zu finden. Die Schutzstandards IP 54 oder IP X4 bedeutet etwa Schutz vor Spritzwasser und Regen sowie vollständigen Schutz gegen Staub. Ein Eintauchen in Wasser überstehen Geräte erst ab einer Schutzklasse von X7, wie sie etwa das Motorola TLKR T92 H2O zu bieten hat.
Preis und Hersteller: Die Anschaffung eines ist immer auch eine Budgetfrage. Günstige Modelle sind für eine zweistellige Summe erhältlich. Die meisten gängigen Modelle sind ab circa 150 Euro erhältlich. Beliebte Markennamen kosten dabei üblicherweise mehr als sogenannte No-Name-Geräte.
Fazit
Ein Funkgerät ermöglicht eine zuverlässige Kommunikation über weite Entfernungen unabhängig vom Mobilfunknetz. Für den Einsatz im Freien gibt es eine große Auswahl passender Modelle, die sich dank verschiedener Features für die vielseitige Anwendung eignen. Ob im Auto, privat oder professionell – Funkgeräte sind längst mehr als klassische Walkie-Talkies.
ermöglicht Kommunikation über große Distanzen
kinderleichte Handhabung bei richtiger Ausstattung
Aufladung via USB-Anschluss möglich
Hindernisse können Reichweite beeinträchtigen
unterschiedliche Reichweiten je nach Modell
Nötige Batterien oder Akkus oft zusätzlich