Unabhängig vom Einsatzort stellen sich viele Musiker die Frage, wie sie ihr Saiteninstrument verstärken und wiedergeben können. Durch das Verbinden einer Gitarre oder eines Basses an eine vorhandene Stereoanlage bzw. beim Live-Einsatz an eine PA-Anlage, wird häufig nicht das erwartete Ergebnis erzielt. Selbst im Studio fehlt das „gewisse Etwas“, wenn man nur mit seinem Signal direkt ins Mischpult geht. Ein Verstärker mit Lautsprecher ist für den Home-/Live- oder auch Studioeinsatz die ideale Lösung und für Profimusiker ein absolutes „Muss“. Sehr beliebt sind die Geräte der Hersteller Line 6, Markbass, Marshall, Orange und Teufel.
Verstärker mit Lautsprecher/ AMP – was ist was?
Ein AMP nimmt ein Audiosignal auf und verstärkt dieses, bevor er es an einen bzw. mehrere Lautsprecher weitergibt. Das Wort AMP kommt aus dem englischen Amplifier und bedeutet übersetzt „Verstärker“. Da so ein AMP auch für den Live-Einsatz gedacht ist, findet man den Verstärker und auch den bzw. die Lautsprecher kompakt in einem Gehäuse und somit kann dieser relativ einfach transportiert werden.
Was bietet ein Verstärker mit integriertem Lautsprecher?
Das Ganze beginnt bei den Anschlüssen: Da eine E-Gitarre oder auch ein E-Bass in der Regel einen 6,3-mm-Klinkenanschluss hat, findet sich dieser auch im AMP wieder. Somit lässt sich das Instrument mit einem normalen Klinkenkabel verbinden. Mittels verschiedener Regler können die Bässe, die Mitten, die Höhen, die Eingangsempfindlichkeit und letztendlich auch die Lautstärke eingestellt werden.
Je nach Ausführung können zusätzliche Effekte zusammengemischt werden. So kann zum Beispiel ein Hall bzw. ein Echo den Klang noch wärmer klingen lassen. Auch ein Chorus bringt Volumen und macht den Gitarrensound breiter. Der bekannteste Gitarreneffekt, den man mit einem Gitarren-AMP erzielen kann, ist jedoch der typisch verzerrte Sound einer Rockgitarre.
Reichen dem Musiker die Soundvariationen nicht mehr aus, so lassen sich bei einem Verstärker mit Lautsprecher externe Effekte in das System einschleifen. Da die AMP`s sehr druckvoll sind, verwendet man diese im Live-Einsatz, insbesondere bei Clubs als „stand-alone-Lösung“. Somit mischt sich im Raum der Sound einer Gitarre bzw. des Basses mit dem einer PA-Anlage. Bei größeren Events wird jedoch am Mischpult zusammengemischt und alles über die PA-Anlage gemischt. Da der Sound eines Gitarren-AMPs unschlagbar ist, sollte man auf diesen prinzipiell nicht verzichten. Um einen Live-Charakter auf der Bühne zu bekommen, leiten viele Musiker den Gitarrensound mit einem Mikrofon vom AMP ab und mischen diesen dem Gesamtmix an der PA-Anlage dazu.
Welche Unterschiede gibt es bei Verstärkern mit integriertem Lautsprecher?
Schließt man eine E-Gitarre oder einen E-Bass direkt an das AMP an, so kommt das Signal als Mono im Verstärker mit Lautsprecher an. Da jedoch viele Effekte ein Stereosignal ausgeben, sind viele Gitarren-AMPs mit einem Stereoverstärker und zwei Speakern bestückt. Bei speziellen Verstärkern mit Lautsprecher für einen E-Bass ist dies nicht erforderlich. Hier ergibt es mehr Sinn, wenn der Lautsprecher etwas größer ist, da die tiefen Töne somit besser aus der Box „geschoben“ werden. So gibt es auf dem Markt AMPs mit Mono oder Stereo.
Der entscheidendste Unterschied ist jedoch, ob es sich um ein herkömmliches AMP oder einem Röhrenverstärker handelt, bei dem ein äußerst warmen Sound erzeugt wird, der bis heute elektronisch nicht kopiert werden kann. Es besteht auch die Möglichkeit, an einem Gerät eine zusätzliche Lautsprecherbox anzuschließen, wobei es auch Systeme im Handel gibt, bei dem die Verstärkung mit dem Effektteil vom Lautsprecher getrennt ist. Hier spricht man von einem Top-Teil mit externer Lautsprecherbox. Sehr beliebt sind auch Verstärker mit Lautsprecher, die mittels einer Batterie versorgt werden. Dadurch ist das Spiel am Lagerfeuer sogar mit einer E-Gitarre und einem E-Bass möglich.
Fazit
Der Unterhaltungselektronik sind keine Grenzen gesetzt und es ist vieles möglich. Leidenschaftliche Gitarristen und Bassisten werden jedoch auch in den nächsten Jahren nicht auf einen Röhrenverstärker verzichten und Dank der Kombination aus der Tradition der 60er Jahre und der High-Tech-Medienwelt sind bereits heute kombinierte Systeme im Einsatz. Auch wenn sich die HIFI- und PA-Systeme weiterentwickeln, wird beim Spiel auf einer E-Gitarre, einem E-Bass, aber auch auf anderen Akustikinstrumenten der Röhrenverstärker in Zukunft seine Daseinsberechtigung nicht verlieren.