Auf dem Balkon grillen kann erhebliche Probleme verursachen: Oftmals ist offenes Feuer verboten, was Gas- und besonders auch Kohlegrills vom Gebrauch ausschließt. Immerhin ist die Feuergefahr nicht zu unterschätzen und auch die Geruchsbelästigung anderer Hausbewohner durch Rauch ist ein Minuspunkt solcher Grills auf dem Balkon. Neben der Vermeidung von offenem Feuer hat der Elektrogrill aber noch einen weiteren Vorteil: Es gibt keine schweren Gasflaschen zu tragen oder Asche zu entsorgen. Eine Steckdose genügt. Bekannte Anbieter für Elektrogrills sind Weber, Severin, Tefal, WMF und mittlerweile auch Aldi und Amazon.
Was ist ein Elektrogrill und welche Modelle gibt es?
Ein Elektrogrill funktioniert anders als ein Kohle- oder Gasgrill nicht mit offenem Feuer. Stattdessen erzeugt er Wärme mithilfe von Elektrizität. Dazu werden mithilfe von Strom mehrere Heizstäbe unter dem Grillrost erwärmt, wie es etwa beim Weber Grill Q 1400 der Fall ist. Alternativ kommen wie beim WMF Lono Master Grill ein Stein oder eine Grillplatte zum Einsatz, die ebenfalls mithilfe einer Stromzufuhr erwärmt werden. Der Vorteil einer Grillplatte gegenüber der Heizstäbe besteht darin, dass heißes Fett nicht durch den Rost tropfen kann, was die Reinigung des Grills erleichtert und verhindert, dass durch entflammtes Fett kleine Feuer entstehen. Die Temperatur des Grills lässt sich mithilfe eines separaten Reglers einstellen.
Elektrogrills gibt es in verschiedenen Varianten, nämlich als Standgrill und als Tischgrill. Ein Standgrill wie der George Foreman Universal-Grill 22460-56 ist oftmals größer als ein Tischgrill, weshalb sich damit mehr Würstchen, Steaks oder Gemüse gleichzeitig zubereiten lassen. Allerdings nimmt ein Standgrill auch entsprechend viel Platz ein, sowohl bei der Nutzung als auch bei der Aufbewahrung. Ein Tischgrill ist deutlich kleiner, hat gegenüber dem Standgrill aber noch einen weiteren Vorteil: Alle Grillgäste können selbst ihr Grillgut auflegen und wenden.
Ist ein Elektrogrill so gut wie ein Gasgrill?
Ob ein Elektrogrill genauso gute Ergebnisse liefert wie ein Gasgrill, lässt sich nicht pauschal sagen. Grundsätzlich kann man mit beiden Varianten hervorragend grillen, wenn man beim Kauf auf die entsprechende Produktqualität achtet. Sowohl ein Elektro- als auch ein Gasgrill leisten eine gleichmäßige Hitzeverteilung und können auf die ideale Gartemperatur eingestellt werden. Der Vorteil des Gasgrills gegenüber dem Elektrogrill liegt in der Regel in der größeren Grillfläche und der Verfügbarkeit verschiedener Grillzonen. Demgegenüber ist man bei der Nutzung eines Elektrogrills nur auf eine Steckdose und nicht auf eine separate Gaskartusche für den Betrieb angewiesen.
Was sollte man beim Kauf eines Elektrogrills beachten?
Der Elektrogrill eignet sich am ehesten für die Anwendung auf dem heimischen Balkon der Mietwohnung. Wer sich für den Kauf eines solchen Geräts entscheidet, sollte bei der Produktwahl allerdings einige Kriterien berücksichtigen, damit der nächste Grillabend garantiert zum Erfolg wird.
Leistung: Eine ausreichend hohe Leistung ist für den Betrieb eines Elektrogrills essenziell. Je höher die Leistung des Grills ausfällt, desto schneller wird der Grill heiß und bleibt auch dann noch heiß, wenn man Rost oder Grillplatte mit Grillgut belegt. Die Leistung eines Elektrogrills wird in Watt oder Kilowatt angegeben. Empfehlenswert sind mindestens 2000 Watt, wie sie beispielsweise der Tepro Abington bietet.
Wärmeverteilung: Eine gleichmäßige Wärmeverteilung ist beim Elektrogrill ebenso wichtig wie eine ausreichende Leistung. Heizt ein Grill an verschiedenen Stellen unerwünscht unterschiedlich stark, trübt dieses Manko das Grillvergnügen maßgeblich und sorgt für schlechte Ergebnisse. Bei Elektrogrills mit Grillplatten ist die Hitzeverteilung in der Regel eher sichergestellt als bei Grills mit Heizspirale. Allerdings haben sich die Hersteller letztgenannter Modelle verschiedene Technologien einfallen lassen, um eine gleichmäßige Hitzeverteilung zu garantieren. Hier hilft ein Blick auf die Spezifikationen des Grills sowie Testberichte bei der Kaufentscheidung.
Einige Grills bieten unterschiedliche Hitzezonen an, sodass man die Temperatur in mehreren Bereichen unabhängig voneinander regulieren kann. Empfindliches Grillgut wie Fisch oder Gemüse lässt sich dadurch schonend garen.
Grillfläche: Je nachdem, mit wie vielen Personen man einen Grill zur gleichen Zeit nutzen möchte, sollte die Größe der Grillfläche ausfallen. Kleine Grills mit weniger als 2200 cm² Grillfläche wie der Severin PG 8560 sind ausreichend für maximal zwei Personen. Möchte man mit bis zu vier Personen grillen, sollten es zwischen 2200 cm² und 3500 cm² sein, während sich Grills mit mehr als 3500 cm² für große Gruppen und Profigriller eignen.
Thermometer: Viele moderne und hochwertige Grills sind mit einem Thermometer ausgestattet. Allerdings ist Thermometer nicht gleich Thermometer. Denn dadurch, dass die heiße Luft nach oben steigt, zeigt ein Thermometer im Deckel nicht zwangsläufig die Temperatur an, die in der Nähe des Grillguts herrscht. Deshalb lohnt sich die Anschaffung eines externen Thermometers. Die Thermometersonde sollte deshalb auf dem Grillrost neben dem Grillgut platziert werden, um die Temperatur zu überwachen. Bei großen Garstücken sollten eine oder mehrere Sonden ins Grillgut gesteckt werden.
Reinigung: Beim Grillen mit Strom entsteht zwar keine Asche, doch das austretende Fett kann trotzdem schwer von den Oberflächen zu entfernen sein. Wenn die Oberfläche antihaftbeschichtet ist, kann sie womöglich leichter gereinigt werden, ist aber auch empfindlicher als etwa eine Metalloberfläche, auf der nach Herzenslust gekratzt werden kann. Ist die Antihaftbeschichtung beschädigt, sollte man das Gerät austauschen. Vorteilhaft sind hier Grills, bei denen nur ein Teil ersetzt werden muss und nicht der gesamte Grill. Einige Grillroste sind spülmaschinengeeignet, doch oftmals sind mit der Spülmaschine starke Verschmutzungen gar nicht zu entfernen, weshalb diese Eigenschaft nicht kaufentscheidend sein sollte.
Fazit
Beim Elektrogrillen wird weder Gas noch Kohle benötigt, was den Einsatz auf dem Balkon oder sogar in großen Innenräumen ermöglicht. Käufer sollten darauf achten, dass die Grillfläche für das Grillgut ausreichend groß ist und sich der Grillrost oder die Grillplatte leicht reinigen lassen. Dann steht dem Grillvergnügen nichts mehr im Wege.
Wer bei den einzelnen Grillarten ins Detail eintauchen will, dem empfehlen wir etwa unseren Ratgeber Beliebte Gasgrills für Camping, Balkon und Garten. Dort behandeln wir Gasgrills; die perfekten Grills mit gutem Geschmack und leichter Nutzung. Wer den echten Grillgeschmack will, kommt am Grill mit Holzkohle nicht vorbei. Hierfür empfehlen wir unseren Ratgeber Holzkohlegrill und Kugelgrill für Camping, Balkon und Co.
Vielleicht nochmal etwas praktischer als Elektrogrills sind Kontaktgrills. Mehr dazu in Die beliebtesten Platten- und Kontakt-Griller ab 2000 Watt. Wer statt grillen eher räuchern will, dem empfehlen wir unseren Ratgeber Fisch und Fleisch selbst räuchern: Die beliebtesten Räucheröfen.
keine Brennstoffe erforderlich
schnell einsatzbereit
platz- und kostensparend
begrenzte Grillfläche
weniger Atmosphäre wegen fehlendem Feuer
benötigt Stromanschluss