Die Auswahl ist schier endlos. Sowohl die großen Marken wie Dewalt, Bosch, Makita, Metabo oder Festool, für die man etwas mehr Geld berappen muss, aber auch günstige Modelle aus dem Segment von Scheppach, Holzmann, Einhell oder Parkside locken mit vielen Modellen.
Neben dem Preis stellt sich auch die Frage, welche Ansprüche man an die Maschine stellt. Welchen Leistungsumfang soll die Säge haben? Reicht eine einfache Kappsäge für den gelegentlichen Hobbyeinsatz, sollte es eine Kombination, also eine Kapp- und Gehrungssäge werden, um flexibler in der Anwendung zu sein oder vielleicht doch lieber eine Paneelsäge, um möglichst alle Funktionen einer solchen Säge nutzen zu können? Antworten auf diese Fragen liefern wir in unserer Kaufberatung.
Unterschiede zwischen Kapp-, Gehrungs- und Paneelsägen
Kappsäge und Gehrungssägen wie auch Paneelsägen sind sich relativ ähnlich in ihrer Form und Funktion, unterscheiden sich jedoch in Details. Während Kappsägen auf eine Funktion, nämlich das Kappen, also das Holz in einem 90-Grad-Winkel abzuschneiden konzentrieren, können die anderen beiden schon etwas mehr.
Kapp- und Gehrungssägen sind in der Lage, neben dem reinen Absägen auch winklige Schnitte ausführen. Unter den genannten Maschinen ist die Paneelsäge die mit dem größten Funktionsumfang in diesem Bereich. Diese kann alles was, Kappsäge und Gehrungssäge können und noch einiges mehr. Beispielsweise können Paneelsägen in verschiedenen Winkeln das Material kappen und haben zudem noch eine Auszugsfunktion. Diese ermöglicht es dem Anwender eine weitaus größere Schnittbreite durch die Möglichkeit, die Motoreinheit samt Sägeblatt nach vorn und hinten verfahren zu können. Das geht jedoch in vielen Fällen zulasten der Schnitthöhe, denn diese ist häufig bei reinen Kappsägen oder Kapp- und Gehrungssägen höher, außer man greift zu einem Modell aus dem Profi-Bereich.
Wie funktioniert eine Kapp- und Gehrungssäge?
Der Aufbau einer Kapp- und Gehrungssäge ermöglicht es, lange Bauteile präzise von oben in einem 90-Grad-Winkel, bei manchen Sägen auch in anderen Winkeln abzusägen. Während des Sägevorgangs dreht sich das Sägeblatt, sodass das Werkstück gegen die dahinter befindlichen Anschläge gedrückt wird und die Gefahr eines „Kickbacks“, also eines Rückschlags nahezu gegen null geht. Diese Art von Sägen sind somit deutlich sicherer in ihrer Handhabung, als Beispiel eine Tischkreissäge vor allem für unerfahrene Anwender.
Durch die Drehzahlregulierung mancher Sägen kann zudem das Schnittbild je nach Anwendung verbessert werden. Der drehbare Tisch und die bei manchen Sägen kippbare Sägeeinheit lassen sogar doppelwinklige Schnitte zu. Solche Anwendungen sind an anderen Maschinen nicht oder nur schwer durchführbar. Durch verschiedene Rastpunkte beim Drehen des Tisches lassen sich einfach und schnell verschiedene Winkel einstellen, diese liegen bei den meisten Sägen bei 90, 45 und 22,5 Grad.
Was kann man mit einer Kapp- und Gehrungssäge machen?
Die möglichen Anwendungsbereiche von Kapp- und Gehrungssägen sind mannigfaltig. Das Ablängen von Kanthölzern und Pfofilbrettern auf dem Bau stellt nur eine von wenigen Nutzungsmöglichkeiten dar. Durch ihre Konstruktion können die Sägen auch gefahrlos für wesentlich feinere Arbeiten genutzt werden. Dazu gehören beispielsweise die Herstellung von Bilderrahmen, deren Ecken im 45-Grad Winkel verleimt werden sollen, oder das Zusägen von Fußleisten, wenn die Wandecken mal wieder nicht im rechten Winkel verlaufen.
Durch die Motoreinheit, die zusammen mit dem Sägeblatt von oben ins Material eintaucht, lassen sich auch große Durchmesser je nach Säge bis zu 20 Zentimetern realisieren. So können damit auch dicke Balken, die beispielsweise beim Bau eines Carports oder einer Terrassenüberdachung anfallen, zugeschnitten werden. Denkt man an den Innenausbau, gehören auch das präzise Ablängen von Parkett, Laminat oder Vinyl zu ihrem Einsatzgebiet. Vor allem bei solchen Aufgaben zeichnen sich Kapp- und Gehrungssägen durch die Möglichkeit, schnell, sicher und genau zu arbeiten aus, denn das zu sägende Material wird auf dem Tisch der Säge aufgelegt, kann dort in vielen Fällen fixiert und in einem gleichbleibenden Winkel zugesägt werden. Dies ist beispielsweise bei Tisch- oder Handkreissägen wesentlich aufwändiger und zeitraubender.
Nicht nur eine Anwendung beim Holzarbeiten ermöglichen die Sägen, bei niedrigerer Drehzahl lassen sich auch Acryl- und Plexiglas oder sogar Aluminium zuschneiden. Mit dem richtigen Sägeblatt sind auch Schnitte in dünnwandigen Metall möglich, hierfür gibt es jedoch auch spezielle Kappsägen nur für diesen Anwendungsfall.
Fazit
Kapp- und Gehrungssägen ermöglichen es auch ungeübten Anwendern, Projekte sicher und präzise umzusetzen. Bauartbedingt sind sie sehr vielseitig und haben ein breites Anwendungsspektrum. Vor dem Kauf sollte man sich über die Ansprüche an die Maschine klar werden, um das Produkt zu wählen, welches am besten zum Anforderungsprofil passt.