Testurteil: "8 von 10 Punkten"
Test: Einzeltest: Die Legenden von Andor
Zitat: Die Planungslastigkeit bei „Die Legenden von Andor“ ist wahnsinnig hoch – auch im Vergleich mit anderen Coop-Spielen. Darüber hinaus gibt es nur fünf Missionen zu spielen, bis das Spiel „zu Ende“ ist. Dementsprechend halte ich den Langzeitspaß dieses Spiels für sehr gering, selbst wenn man die Helden neu verteilt oder gar direkt eine neue Partie mit anderen Mitspielern startet. Auch innerhalb dieser wenigen Missionen entwickeln sich unsere Helden leider gar nicht weiter (Geld, Gegenstände und hinzugewonnene Kraft gehen verloren).
Das Spiel bringt eine sehr umfangreiche und stabile Ausstattung mit. Sehr schön finde ich außerdem, dass man die Charakterkarten wenden kann, um das Geschlecht des Helden zu verändern. Ein anderes winziges Detail ist, dass - im Unterschied zu vielen anderen Brettrollenspielen - für die Ausrüstungsgegenstände (Helme, Schilde u.ä.) Plätze direkt auf der Charakterkarte vorgesehen sind: Der Helm (in 2D-Helm-Form und nicht als rechteckige Pappkarte) landet also direkt auf dem Kopf des Helden und nicht neben der Karte. Schön! Natürliche Konsequenz ist allerdings, dass es weniger Ausrüstungsgegenstände und keine Aufwertung derer gibt (ein Helm bleibt ein Helm, wird nicht verstärkt, gefüttert oder mit Edelsteinen besetzt). Absoluter Pluspunkt ist, dass kein Spieler ausfällt, um den Bösewicht zu spielen. Die Mission wird zu bestimmten Zeitpunkten (Runden) Stück für Stück weiterentwickelt und es besteht nicht die Gefahr, dass ein Spieler Insiderwissen erlangt. Anstatt Gegenspieler ist er eher Geschichtenerzähler und kann so ebenfalls in der Gruppe mitkämpfen.
Mir haben die Abende, die wir mit „Die Legenden von Andor“ verbracht haben, wirklich viel Spaß bereitet. Findet man als Gruppe den geeigneten Ausgleich zwischen Planung und Spielen, ist es sowohl auf Brettrollenspiel- als auch auf Coop-Ebene eine völlig neue Spielerfahrung. Ich kann mir aufgrund der gleichbleibenden Missionen allerdings nicht vorstellen, das Spiel in absehbarer Zeit nochmal zu spielen.