


Das Kratzen ist ein natürliches Verhalten von Katzen, das wichtige Funktionen der Tiere erfüllt. Durch das Kratzen werden die äußeren, abgestorbenen Krallenschichten abgelöst, wodurch die Krallen scharf und gesund bleiben. Gleichzeitig markieren sie damit ihr Revier, da Katzen über Duftdrüsen an den Pfoten ihre Geruchsmarken hinterlassen. Dieser Vorgang baut Stress ab und befriedigt das territoriale Verhalten. Ohne geeignete Kratzmöglichkeiten würden zwangsläufig Möbel, Teppiche oder Tapeten als Alternative genutzt, was zu ungewollten Schäden im Haushalt führt. Das Klettern und Erkunden in verschiedenen Höhen entspricht dem natürlichen Verhalten von Katzen, die in der Natur auf Bäume klettern, um Beute zu beobachten oder Gefahren auszuweichen. Erhöhte Plätze vermitteln Katzen ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle über ihr Territorium. Katzenhöhlen und geschlossene Bereiche bieten wichtige Rückzugsmöglichkeiten, die Katzen zur Entspannung und ungestörten Schlaf benötigen. In freier Natur suchen Katzen geschützte Verstecke wie Höhlen oder dichtes Unterholz auf. In der Wohnung erfüllen Katzenhöhlen diese elementare Funktion und reduzieren Stress erheblich. Die Kombination aus Kratzmöglichkeiten, Kletterelementen und Verstecken in einem Kratzbaum bietet Katzen eine komplettes Unterhaltungsprogramm und gleichzeitig eine Landschaft zum Entspannen.
Große, auf dem Boden stehende Kratzbäume sind die beliebteste Variante und bieten für eine oder mehrere Katzen maximale Funktionalität. Sie reichen von 100 bis 200 Zentimetern Höhe und besitzen mehrere Ebenen, Liegeflächen, Höhlen und verschiedene Kratzmöglichkeiten. Diese Modelle sind ideal für aktive Katzen, die gerne klettern und springen, sowie für Haushalte mit mehr als einer Katze, da sie genügend Platz für alle Tiere bieten. Die verschiedenen Höhenebenen ermöglichen es jeder Katze, ihren bevorzugten Aussichtsplatz zu finden, ohne Konflikte zu verursachen. Funktionale Kratzbäume benötigen entsprechend viel Stellfläche und sind durch ihre Größe prominent im Wohnraum. Kompakte Kratzbäume oder Kratzbretter eignen sich besonders für kleine Wohnungen, einzelne Katzen oder als Ergänzung zu bereits vorhandenen Kratzmöglichkeiten.
Katzenhöhlen als eigenständige Möbelstücke sind ideal für scheue oder ältere Katzen, die hauptsächlich Ruhe und Geborgenheit suchen. Sie können als gemütliche Schlafplätze in ruhigen Ecken aufgestellt werden. Modulare Systeme bieten die Flexibilität, die Ausstattung nach den Bedürfnissen der Katze zusammenzustellen und bei Bedarf zu erweitern. Für Kitten sind niedrigere Modelle sicherer, da sie noch nicht die Koordination für große Sprünge haben. Ältere Katzen schätzen stabile Aufstiegshilfen und weiche Liegeflächen.
Der Standort des Kratzbaums ist ebenso wichtig wie die Größe. Ein Platz am Fenster ist ideal, da Katzen gerne das Geschehen draußen beobachten. Gleichzeitig sollte der Kratzbaum nicht zu weit von den Hauptaufenthaltsorten der Katzen entfernt stehen, da er sonst möglicherweise ignoriert wird. In Mehrfamilienhaushalten empfiehlt es sich, mehrere kleinere Kratzmöglichkeiten in verschiedenen Räumen zu verteilen, anstatt nur einen großen Kratzbaum aufzustellen. Der Bereich um den Kratzbaum sollte frei von Hindernissen sein, damit die Katzen ungehindert springen und spielen können. Direkte Sonneneinstrahlung kann die Materialien ausbleichen und bei dunklen Oberflächen zu Überhitzung führen. Eine gute Belüftung verhindert Geruchsbildung und sorgt für angenehmes Klima rund um den Kratzbaum.
Sisal ist das bewährteste Material für Kratzflächen, da es robust, langlebig und für Katzenkrallen optimal geeignet ist. Die grobe Struktur ermöglicht effektives Kratzen und hält auch intensiver Nutzung stand. Teppichbezug ist zwar weich und günstig, nutzt sich aber schneller ab und kann bei intensivem Gebrauch Fasern verlieren. Die Liegeflächen sollten aus pflegeleichten, waschbaren Materialien bestehen. Plüsch ist kuschelig und wird von Katzen gerne angenommen, Kunstleder oder beschichtete Stoffe sind leichter zu reinigen. Das Grundgerüst aus Spanplatten oder MDF ist stabil und sollte schadstofffrei sein. Vollholzkonstruktionen sind langlebiger, aber auch teurer.
Die Größe der Liegeflächen muss zur Katze passen - große Rassen benötigen entsprechend dimensionierte Plattformen. Besondere Ausstattungsmerkmale wie hängende Spielzeuge, Bälle oder Federn sorgen für zusätzliche Beschäftigung, sollten aber sicher befestigt und bei Beschädigung austauschbar sein. Integrierte Katzenhöhlen bieten Rückzugsmöglichkeiten, Hängematten dienen als besonders gemütliche Ruheplätze.
Die Bodenplatte muss ausreichend groß und schwer sein, um auch bei dynamischen Bewegungen der Katze sicheren Stand zu gewährleisten. Als Faustregel gilt: Je höher der Kratzbaum, desto breiter muss die Basis sein. Bei Modellen über 150 Zentimetern Höhe ist eine zusätzliche Wand- oder Deckenbefestigung empfehlenswert. Die Verbindungen zwischen den einzelnen Elementen müssen stabil sein und sollten regelmäßig auf festen Sitz überprüft werden. Schraubverbindungen sind langlebiger als reine Steckverbindungen. Die maximale Belastbarkeit sollte deutlich über dem Gewicht der Katze liegen, um auch spielerische Aktivitäten zu berücksichtigen. Qualitätshersteller geben eine Gewichtsbegrenzung an. Bei Mehrkatzenhaushalten muss das Gesamtgewicht aller Tiere berücksichtigt werden. Der Aufstellort sollte eben und rutschfest sein. Antirutschpads unter der Bodenplatte erhöhen die Standsicherheit zusätzlich. Besonders wichtig ist die Überprüfung der Stabilität nach dem Aufbau und in regelmäßigen Abständen, da sich durch die Nutzung Verbindungen lockern können.
Ist ein Kratzbaum für Wohnungskatzen notwendig?
Wohnungskatzen benötigen Kratzbäume besonders, da sie sonst keine Gelegenheit haben, ihr natürliches Verhalten auszuleben. Dadurch wird Langeweile und Frust vorgebeugt.
Hilft ein Kratzbaum meiner Katze, Stress abzubauen?
Ein Kratzbaum bietet spielerische Beschäftigung, Klettermöglichkeiten und Rückzugsorte, was Stress reduziert und das Wohlbefinden fördert. Er hilft dabei, überschüssige Energie abzubauen.
Kann ich einen Kratzbaum selbst bauen?
Mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich ein individueller Kratzbaum selbst bauen. Wichtig ist, auf Stabilität und geeignete Materialien zu achten, um Verletzungen zu vermeiden.
Welche Höhe sollte ein Kratzbaum haben?
Idealerweise ist ein Kratzbaum so hoch, dass die Katze sich beim Strecken vollständig ausdehnen kann - 1,5 Meter sind ein guter Richtwert. Höhere Modelle bieten besser Aussichtspunkte und Rückzugsorte.