Bosch hat ein Qualitätsproblem
+ Entscheidung zum Kauf erfolgte nach Durchsicht von Testberichten und Bewertung durch Test bei Stiftung Warentest.
+ Lieferung am 16.03.2022
+ Dokumentation und Lieferumfang okay
+ direkt nach Installation Fehlermeldungen - Akku Fehler gemeldet
+ 2h Diskussion mit relativ hilflosem support, die versuchten, die umständliche Akku De-Installation mündlich zu erklären. Videos Fehlanzeige - auch Unterstützung z.B. durch Videoanruf Fehlanzeige.
+ danach eine Zeit lang Funktion okay, allerdings scheitert das Gerät schon an sehr einfachen Hindernissen, wie z.B. Regenwasserrohren, die senkrecht aus dem Boden ragen. Gerät fährt mehrfach dagegen und bleibt dann stehen, anstatt zu umfahren
+ weitere Fehlermeldungen, schließlich startet das Gerät gar nicht mehr
+ Support (weitere Stunden) versucht Ferndiagnose, erkennt schwerwiegende Fehler offenbar in der Elektronik und berichtet über vermehrte Ausfälle neuer (!) Geräte. Erklärung unbekannt
+ Support rät zum Einschicken
+ Bitte um Ersatzgerät wird abgelehnt
+ Dauer der Reparatur unbekannt ( Zitat ".. Ostern kommt, kann dauern ... ")
In der Summe offenbar mangelhafte Qualität und schlechter Service. Ich erwarte bei einem neuen Gerät diskussionslosen Umtausch. Werde hier ergänzen, wenn Erfahrungen mit dem Reparaturservice vorliegen.
Der Bosch läuft als Ersatz für den in die Jahre gekommenen Robomow, wegen der vielen Ersatzteile liebevoll "Cher" genannt.
Meine Hoffnung war daß es in 7 Jahren einen Entwicklungsschritt gab. Ja, gab es... leider nur bei Schnickschnack aber nicht bei grundsätzlichen Eigenschaften im täglichen Betrieb. Nach mittlerweile 3 Wochen im Einsatz hat der Bosch koch keinen kompletten Mäzyklus alleine geschafft. Es gab immer Probleme so daß ich den Mäher in die Station bringen musste.
Der Bosch hat zu wenig Bodenfreiheit. Speziell das tief liegende Heck bereitet bei leichten Wellen im Rasen Aufsetzer, welche den Bosch stehen lassen mit der Meldung daß man ein Hinderniss entfernen solle.
Der Bosch ist auch zu leicht! Dies bedeutet weniger Grip auf den Rädern, wenn es z.B. mal etwas nass ist. Auch bei Bodenwellen schlecht. Die Räder haben auch nur wenig Platz im Radkasten, so daß Basteleien mit selbst angebrachten Spikes kaum möglich sind.
Leider ist der Bosch mit seiner PIN recht lästig: Für jeden Abbruch muss man die PIN neu eingeben. In der letzten Woche habe ich das mindestens 20 mal machen müssen. Gut gemeint ist die Programmierung, daß der Bosch bei einem Abbruch an der zuletzt bearbeiteten Stelle weiter macht. Nur gerade dort gibt es ja ein Problem! Also kommt kaum ein durchgehender Mähzyklus zustande, bis ich die entsprechende Stelle im Rasen soweit ausgebessert habe, daß es dem Bosch dort gefällt. Vielleicht bekommt der Mäher den Spitznamen "Diva".
Apropos "selbstangebracht": Das Bedienfeld des Bosch liegt in einer Mulde. Ob es im Regen ein Problem mit den nach oben offenen Bedienteilen gibt, weiß ich nicht. Ich stelle mir nur vor, daß ein kleiner See aus Regenwasser nicht gut ist. Also habe ich mi CAD einen Deckel konstruiert, im 3D-Druck erstellt und aufgeschraubt.
Immerhin ist der selbständige Weg zurück in die Ladestation deutlich besser als beim Robomow.
Auch ist der Bosch sehr leise, selbst gegenüber dem schon guten Robomow.
Das Preis/Leistungsverhältnis des Bosch ist sehr gut. Es liegt wohl an meinem Rasen, der hier&da kleine Felder mit Klee hat und auch durch gelegentlichen Befall eines Maulwurfs nicht immer die optimale Ebenheit eines frisch verlegten Rollrasens.
Beide Mäher haben ihre Eigenheiten, wobei der neue Bosch mich noch mehr ärgert, als es der Robomow damals tat, bis alles einwandfrei lief. Trotzdem würde ich mich immer wieder für einen Mähroboter entscheiden.
Enorm zickiger Roboter mit tollem Rasenbild - wenn alles klappt!
Ich hatte lange Zeit einen Husqvarna Automower 420. Die Zeitersparnis durch einen (guten) Mähroboter kann man gar nicht weit genug in den Himmel loben, denn Zeit ist das Wertvollste, was man besitzt.
Nun sind wir umgezogen und haben eine viel kleinere Rasenfläche (225m2), so dass wir uns auch einen kleineren Roboter zugelegt haben - einen Bosch Indego 400. Er beginnt nun bei uns sein drittes Dienstjahr.
⫍ Modellübersicht ⫎
Es gibt aktuell folgende Modelle der 2. Generation:
● Indego XS 300 *
● Indego 350
● Indego 350 Connect
● Indego S+ 350
● Indego 400
● Indego 400 Connect
● Indego S+ 400
Achtung: Die Modelle sind alle baugleich! Die einzigen Unterschiede sind:
● Connect / S+ Modelle können per App angesteuert werden (nicht via WLAN, sondern GSM (Mobilfunk)); auch IFTTT, Google Home und Alexa sind möglich.
● S+ Modelle haben eine andere Farbe ("bohrmaschinengrün" statt "türkisgrün")
● S+ Modelle sind neuer und bieten Funktionen, die man bei den älteren Modellen manuell per Firmware-Upgrade nachrüsten muss (dazu später mehr).
● Lieferumfang: Bei den 350ern (und dem XS 300) sind 100 Meter Kabel / 140 Erdnägel dabei, bei den 400ern 125m Kabel und 180 Erdnägel.
● * Den XS 300 hatte ich bisher noch nicht in der Hand; er mäht aber wohl den Rand nicht mit und scheint ansonsten ebenfalls identisch zum 350er in dunkelgrün (ohne App-Steuerung).
Davon abgesehen sind die technischen Daten identisch!
Es entscheidet also mehr oder weniger nur der Geldbeutel und die Bequemlichkeit (App-Steuerung, Firmware-Upgrade), welchen man wählt. Für mich spielte es keine große Rolle, ob ich aufs Handy oder aus dem Fenster schaue, so dass ich mir die App gespart habe und den 400er im Angebot geholt habe. Größter Vorteil der Connect/S+ Geräte ist eigentlich, wenn man ihn auf Automatik laufen lässt und er sich nach dem Wetterbericht richtet (mäht nicht bei Regen).
// Nachtrag: Neben den o.g. Modellen gibt es nun noch die neueren S(+) 500 und M(+) 700. Auch hier steht das + für die App-Steuerung. Die Motoren sind hier bürstenlos, also etwas verschleißfreier. Außerdem wurde die Akkulaufzeit verbessert (60 respektive 75 min statt 45 min) und der Akku selber ist wechselbar. Ein wichtiger Hinweis ist, dass der 500er und 700er mit einer aktuelleren Software fahren (8.x statt 7.x) und vermutlich auch in Zukunft eher unterstützt werden - das ist aber nur eine persönliche Vermutung von mir. Die neue Software kann wohl besser mit Engstellen (90cm und weniger) umgehen.
Ansonsten sind die "neuen" Indegos aber nicht nur optisch sehr ähnlich zu den bisherigen Modellen.
⫍ Preis ⫎
Dazu darf man sich leider in einer Rezension nicht mehr äußern, aber man munkelt, dass der Preis im Angebot die Modellnummer nur unwesentlich überschreitet. Mehr würde ich aber auch nicht bezahlen wollen, denn der Indego ist (vor allem anfangs) schon sehr zickig und aufmerksamkeitsbedürftig. Damals beim Automower habe ich fast einen kleinen Gebrauchtwagen bezahlt, dieses Mal wollte ich etwas sparsamer sein.
⫍ Einrichtung ⫎
Dieses Mal habe ich das Kabel selber verlegt. Man muss peinlichst genau darauf achten, die Kabel genau so wie gefordert zu verlegen, ansonsten fährt der Roboter nicht! Auch für die Station gibt es genaue Vorgaben, die ich zuvor nicht kannte, so dass ich den Roboter nicht am eigentlich geplanten Ort stationieren konnte. Die Ladestation muss nämlich seitlich am Begrenzungskabel positioniert werden, so dass der Roboter nach links ausfahren kann (wenn man in der Rasenfläche steht). Und dabei müssen zwingend 1.75m Platz vor der Station sein, wo auch das Kabel exakt gerade gelegt werden muss. Ansonsten verweigert der Roboter seinen Dienst!
Auch die 30cm Abstand zum Rand und zu Hindernissen müssen zwingend eingehalten werden. Ich war Automower-verwöhnt, habe das Kabel nur grob verlegt, und durfte dann an vielen Stellen nacharbeiten. Denn der Indego blieb dann oft an Hindernissen oder Wänden hängen und mähte nicht weiter.
Die Länge des Kabels sollte man nicht unterschätzen, denn je nach Rasengestaltung braucht man einige Meter, um Hindernisse einzukreisen. Wir haben eine einfache, L-förmige Rasenfläche mit 225m2, mit insgesamt 85m Umkreis. Tatsächlich habe ich aber fast die kompletten 125m Kabel verbaut, weil ich noch Bäume und Beete ausgespart habe.
Keine Sorge übrigens wegen der Sichtbarkeit, selbst wenn man das Kabel nur auflegt, ist es nach wenigen Monaten unter dem Rasen verschwunden. Ich habe es etwas eingearbeitet und es war schon nach wenigen Wochen nicht mehr zu sehen.
Ansonsten gibt es auch sehr hilfreiche Videos auf YouTube zur Verlegung, man kriegt das schon hin. Ich habe ca. 2-3 Stunden damit zugebracht.
Wenn man dann doch mal irgendwas falsch gemacht hat, kann man das Kabel auch auftrennen und mit den zwei mitgelieferten Kabelverbindern wieder verbinden. Aber nicht damit rumspielen, denn einmal runtergedrückt sind sie "verbraucht"! Apropos: Es gibt auch sehr viele Imitatoren hier auf Amazon, ich habe selber schon solche Noname-Kabelverbinder verbaut. Das funktioniert problemlos. Die
originalen Stecker von Bosch gibt es hier
, alternativ kann man auch auf eine der zahlreichen Kopien
wie z.B. hier
oder auch
hier mit Ersatzkabel und Erdhaken
zurückgreifen.
⫍ Laufender Betrieb ⫎
Der Indego mäht immer erst mal komplett den Rand um die Rasenfläche herum (außer XS 300). Allerdings bleiben immer knappe 20cm stehen, die man alle paar Wochen mit dem Trimmer machen muss. Das ist ein wenig nervig und lässt sich eigentlich nur dadurch umgehen, indem man Hecken statt harte Kanten wie Zäune hat, oder Randsteine verlegt. Dann kann man das Kabel näher als 30cm positionieren und der Indego mäht den ganzen Rasen.
Vorsicht aber mit den Randsteinen: Eine Schwelle von 2cm zum Rasen ist schon sehr kritisch, im Zweifel also die Steine lieber tiefer als höher eingraben.
Trifft der Roboter übrigens während des Randmähens auf ein Hindernis, umfährt er es großräumig mit einem Kreisbogen und macht dahinter weiter. Nur beim allerersten Mal kartiert er den Rasen, da darf dann kein Hindernis im Weg stehen. Ich musste recht viele Erstfahrten unternehmen, bis er endlich ohne Fehler am Ziel angekommen und die Rasenkarte abspeichern konnte.
Hat der Roboter nun den kompletten Rand gemäht, fängt er an, gerade Bahnen zu mähen. Dazu unterteilt er die Fläche in einzelne Rechtecke von maximal 5m Länge und fährt dort seine Bahnen. Diese Bahnen zieht er parallel in jedem Rechteck weiter, so dass ein einheitliches Bild entsteht. Das ist bei Bosch einzigartig, kein anderer Mähroboter macht das (alle anderen fahren nach Zufallsprinzip). Wer auf diese Fußballfeld-Streifenoptik steht, wird hier voll bedient. Ich finde es richtig klasse, danach sieht der Rasen toll gepflegt aus.
Da er bei jedem Mähzyklus eine andere Richtung der Bahnen wählt, gibt es keine Laufspuren. Auch das ist clever. Beim Husqvarna Automower hatte ich nämlich an Engstellen das Problem, dass er durch den Zufallsmodus ewig lang darin rumgeeiert ist, nicht raus kam, und mit der Zeit den ganzen Boden durchgepflügt hat. Das war sehr unschön und ich musste dort stets nachsähen.
Ein weiterer Vorteil des systematischen Abfahrens ist, dass er jede Stelle nur einmal überfährt und somit viel schneller mit dem Rasen fertig ist, als Zufallsfahrer. Mein Rasen ist innerhalb von 4-5h komplett gemäht (inklusive Aufladen).
Ist der Rasen mal zu hoch, schafft er das auch noch gerade so (außer am Rand, da wendet er und wenn man vergisst zu trimmen, kann er dort auch mal stecken bleiben). Allerdings bleiben dann zwischen den Bahnen gerne Büschel stehen, so dass er mindestens zweimal komplett mähen muss. Generell sollte man den Roboter nach Kalender häufig fahren lassen, damit das nicht passiert.
⫍ Schönes ⫎
● Habe ich das tolle Rasenbild schon erwähnt?
● Dank des systematischen Logicut-Abfahrens kann man auch im Garten bleiben, während der Indego mäht. Sobald er in die Nähe kommt, kann man bequem in den bereits gemähten Bereich wechseln und wird in Ruhe gelassen. Den Automower mussten wir immer ausschalten/pausieren.
● Mehr Zeit! Wir mussten unseren Rasen von Frühling bis Herbst alle 1 bis 2 Wochen mähen und haben dafür immer ca. 2 Stunden gebraucht (je nach Höhe und ob wir nur gemulcht oder den Schnitt entsorgt haben). Das ist etwa eine komplette Arbeitswoche im Jahr, in denen wir jetzt stattdessen die Füße hochlegen.
● Neben der wirklich enormen Zeitersparnis, die ich gar nicht genug betonen und loben kann, muss man auch den Rasenschnitt nicht mehr entsorgen. Was sich bei uns haufenweise gesammelt hat, wird nun in Mini-Schnitten vom Rasen abrasiert und bleibt als Mulch liegen. Ich habe schon mit meinem Rasenmäher manchmal gemulcht, hatte dann aber beim feuchten Rasen die ganzen Halme an den Schuhen kleben. Beim Roboter ist das kaum mehr der Fall, da der Schnitt durch die Größe weiter in den Rasen fällt und dann auch dort bleibt, anstatt oben auf zu liegen.
● Der Rasenschnitt/Mulch an sich verrottet und düngt gleichzeitig den Rasen, was ich persönlich grandios finde. Nährstoffe werden nicht "verschwendet", sondern zurückgeführt, und der Rasenschnitt nimmt nicht irgendwo anders vor sich hin faulend Platz weg. Toll!
● Ein weiterer Effekt des Mulchens (oder ja eigentlich Düngens) ist, dass das Unkraut und sogar Moos vergeht. Der Rasen wird beständig auf einer Höhe gehalten, so dass es sich nicht ausbreiten kann, und der natürliche Dünger stärkt stattdessen den Rasen. Und tschüss, Löwenzahn, bye-bye Moos! Was aber nicht vergeht, ist Klee, das ist wie Herpes.
● Die scharfen Klingen schneiden den Rasen viel besser als der Rasenmäher zuvor, welcher prinzipbedingt mehr auf Masse statt Klasse ausgerichtet ist und das Gras eher abschlägt anstatt abschneidet (es sei denn, man ist ständig hinterher mit Messerschleifen). Das merkt man an den "ausgefransten" Grashalm-Enden, die sich dann mit der Zeit leicht gelb-braun färben. Da dies beim Mähroboter nicht mehr so ist, wirkt der ganze Rasen viel grüner und gesünder - und durch das fehlende Unkraut und das ständige Düngen ist er das auch wirklich. Das Rasenbild ist viel schöner als je zuvor!
● Ach ja, und die Maulwürfe gehen weg, die mögen einen solchen Dauerbetrieb nicht.
⫍ Nerviges ⫎
Der Indego war im Vergleich zum Automower überraschend zickig und unselbstständig, und hat eine sehr (!) langsame Software.
● Der Automower versucht sich stets selbst zu befreien, der Indego bleibt ständig stehen. Warum fährt er nicht einfach erst mal rückwärts, wenn er an einer blöden Stelle über das Begrenzungskabel hinausgeschossen ist? Nein, er bleibt stehen und rührt sich nicht mehr. Das ist sehr ärgerlich, vor allem wenn es gleich zu Beginn passiert und man es nicht mitkriegt.
● Mein Rasen ist selbst angelegt und hat daher auch den einen oder anderen Hubbel. Das mag er gar nicht, weil seine Räder kaum profiliert sind und er sich bei leicht abschüssigen Stellen, bei Feuchtigkeit und bei kleinflächigen Erhebungen schon nicht mehr befreien kann und - richtig geraten - stehen bleibt und sich nicht mehr rührt.
● Die Software ist einfach a*schlangsam, sorry. Jeder Knopfdruck braucht gefühlte Ewigkeiten, um verarbeitet zu werden. Ist da ein Taschenrechner drin verbaut?? Werden nebenbei noch Bitcoin produziert? Es ist echt anstrengend. Ich habe ein Video hochgeladen, wo man das sehen kann, ein Trauerspiel.
● Die Lademechanik ist verwirrend. Ich nutze die Kalenderfunktion nicht, sondern schicke ihn immer manuell auf Reisen, weil ich Kinder habe und demnach viel Spielzeug herumliegt, was er nicht schreddern soll. Aber jedes dritte Mal fährt er dann nicht sofort los, sondern muss erst mal noch 20 Minuten den Akku laden. Hä? Er stand über einen Tag lang in der Station, hat er sich da nicht vollgeladen...?
● Ständig PIN-Abfrage bei jedem Fehler, dann noch die blöde Eingabe ohne Zahlenfeld. Mittlerweile ist mein Pin 9999, weil das am schnellsten einzugeben geht. Es bringt ja sowieso nichts, denn der Alarm ist viel zu leise um irgendeinen Nutzen zu haben, und man kann den Roboter einfach auf der Unterseite komplett ausschalten - inklusive Alarm!!
● Ich finde ihn deutlich hörbarer als den Automower. Dort hörte man nur ein leichtes Sirren der Messer, hier hört man den Mäher viel deutlicher. In der Stadt kein Problem, sonntags auf dem Land braucht ihr schon fast nette Nachbarn.
● Hat man ihn nach einem Fehler in die Rasenfläche gesetzt und will weitermachen, fährt er mit dem Kabel linkerhand den kompletten Rand ab, bis er zur Station zurückfindet. Das ist nötig, weil er ja die Bahnen wieder aufnehmen muss und nicht weiß, in welcher Position man ihn wieder auf den Rasen gesetzt hat. Trotzdem könnte er anhand der Rasenkarte und der Kabelverlegung errechnen, an welcher Position er gerade ist, und nach kurzer Zeit direkt zurückfahren. Macht er aber nicht. Da bei uns eine komplette Umrundung ca. 7 Minuten dauert, nehme ich ihn meist hoch und trage ihn selber in die Station zurück. Durch das geringe Gewicht und den Tragegriff ist das wenigstens nicht so umständlich.
● Blätter und kleine Äste etc, also alles, was keine Pflanze ist, wird vom Robo-Mäher liegen gelassen. Der Rasenmäher hat das früher mit purer Gewalt mit eingesogen und kurz und klein gehackt, das geht natürlich hier nicht mehr. Man kommt also im Herbst nicht mehr um das müßige Laub rechen herum, indem man einfach den "Rasenstaubsauger" anwirft. Momentan haben wir einen ganz tollen Rechen von Fiskars im Einsatz, bei mehr Bäumen im Garten kann man über einen Laubsauger nachdenken. Laub rechen kann nämlich auch ganz schön zeitaufwendig sein...
Das bedeutet dann auch, dass man im Frühjahr das erste Mal mit dem Rasenmäher selber mähen sollte, damit der ganze Dreck vom Winter (besagtes Restlaub und Äste) die Mähleistung des Roboters nicht beeinträchtigt oder gar die Messerchen beschädigt. Eine einmalige Sache pro Jahr, wenngleich etwas schade, dass man mit dem Mähroboter keine 100%-Lösung hat, sondern eben nur eine 95%-Lösung.
● Leider gibt es bei all dem Komfort noch einen weiteren, für mich gravierenden Nachteil. Die ganzen Blumen, die auf der Wiese blühten, bevor wir uns endlich zum Rasenmähen aufraffen konnten, wird es nicht mehr geben. Der Automower hält den gesamten Rasen konstant auf einer Höhe, so dass es allerhöchstens kleine Gänseblümchen schaffen, ihm zu entgehen. Das ist nicht nur schade wegen der Optik, sondern weil so auch viele Bienen und andere Insekten keine Nahrung mehr finden. Als Ausgleich haben wir also ein Insektenhotel gebaut und eine Ecke des Gartens komplett wild wachsen lassen. Es gibt auch fertige Blumensamenmischungen, die speziell auf Bienen oder Schmetterlinge abgestimmt sind; auch die kann man an einer schönen Stelle säen.
⫍ Sonstiges ⫎
● Das Firmware-Upgrade ist via App mit ein paar Klicks erledigt. Beim Indego ohne App muss man auf der Rückseite unten die micro-USB-Buchse öffnen und mit einem USB-Stick verbinden (via USB-OTG-Kabel,
ich habe hier mal das erstbeste verlinkt
). Auf dem USB-Stick muss sich das Firmware-Update von der Bosch Homepage befinden. Dort findet sich auch eine genaue Anleitung, die den Rahmen hier aber sprengen würde.
● Ich hatte anfangs das Problem, dass der Mäher manchmal fächerförmig mähte und es aussah wie Palmenblätter oder Farn. Nach dem Firmware-Update und einer Neukartierung verschwand das Phänomen.
● Für uns war die Sicherheit sehr wichtig, da wir Haustiere und kleine Kinder haben. Hier kann man jedoch völlig unbesorgt sein. Sobald der Mäher an ein Hindernis stößt, stoppt er und umfährt die Stelle. Die langsame Geschwindigkeit des Mähers tut dabei weder Kindern noch Haustieren weh, sollte er wirklich mal dagegen fahren.
Die rotierende Mähscheibe mit den Klingen (welche übrigens gerade mal 1cm darunter hervorlugen) ist viel kleiner als das Gehäuse. Man kann also nicht einmal den Fuß mit der Spitze darunter halten und sich so verletzen, bevor der Mäher auf das Bein trifft und anhält / umdreht. Wenn man natürlich ganz kleine Krabbelkinder hat und mit denen auf dem Rasen spielt, sollte man den Mäher nicht laufen lassen, das versteht sich von selbst.
Wird der Mäher angehoben, hält die Mähscheibe sofort an.
⫍ Fazit ⫎
WENN man den passenden Rasen hat, und auch je nachdem die Nerven, im Nachhinein noch etwas zu optimieren, kann man hier relativ preiswert einen soliden Mähroboter mit tollem Rasenbild erwerben. Es ist allerdings nicht das Plug-And-Play-Erlebnis, das ich mit Husqvarna hatte. Für mich sind die 4 Sterne eher knapp, weil er bei mir mittlerweile schön funktioniert. Ich kann aber auch die negativen Rezensionen nachvollziehen, wenn man nicht so viel Geduld hat.
Ich könnte mich tatsächlich kaum entscheiden, ob mein nächster Roboter Bosch oder Husqvarna (oder wieder was anderes) wird. Das ständige "Mimimi" vom Indego ist wirklich nervig, da ist Husqvarna weit vorne. Allerdings ist das Rasenbild wirklich toll, und der Preis ist große Klasse. Vielleicht probiere ich aber einen
Worx Roboter
aus, der kann angeblich auch randlos mähen... wäre wieder eine Zeitersparnis!
Ich hoffe, der Erfahrungsbericht war so nützlich, wie er es für mich damals gewesen wäre!
Enorm zickiger Roboter mit tollem Rasenbild - wenn alles klappt!
Die Medien konnten nicht geladen werden.
Ich hatte lange Zeit einen Husqvarna Automower 420. Die Zeitersparnis durch einen (guten) Mähroboter kann man gar nicht weit genug in den Himmel loben, denn Zeit ist das Wertvollste, was man besitzt.
Nun sind wir umgezogen und haben eine viel kleinere Rasenfläche (225m2), so dass wir uns auch einen kleineren Roboter zugelegt haben - einen Bosch Indego 400. Er beginnt nun bei uns sein drittes Dienstjahr.
⫍ Modellübersicht ⫎
Es gibt aktuell folgende Modelle der 2. Generation:
● Indego XS 300 *
● Indego 350
● Indego 350 Connect
● Indego S+ 350
● Indego 400
● Indego 400 Connect
● Indego S+ 400
Achtung: Die Modelle sind alle baugleich! Die einzigen Unterschiede sind:
● Connect / S+ Modelle können per App angesteuert werden (nicht via WLAN, sondern GSM (Mobilfunk)); auch IFTTT, Google Home und Alexa sind möglich.
● S+ Modelle haben eine andere Farbe ("bohrmaschinengrün" statt "türkisgrün")
● S+ Modelle sind neuer und bieten Funktionen, die man bei den älteren Modellen manuell per Firmware-Upgrade nachrüsten muss (dazu später mehr).
● Lieferumfang: Bei den 350ern (und dem XS 300) sind 100 Meter Kabel / 140 Erdnägel dabei, bei den 400ern 125m Kabel und 180 Erdnägel.
● * Den XS 300 hatte ich bisher noch nicht in der Hand; er mäht aber wohl den Rand nicht mit und scheint ansonsten ebenfalls identisch zum 350er in dunkelgrün (ohne App-Steuerung).
Davon abgesehen sind die technischen Daten identisch!
Es entscheidet also mehr oder weniger nur der Geldbeutel und die Bequemlichkeit (App-Steuerung, Firmware-Upgrade), welchen man wählt. Für mich spielte es keine große Rolle, ob ich aufs Handy oder aus dem Fenster schaue, so dass ich mir die App gespart habe und den 400er im Angebot geholt habe. Größter Vorteil der Connect/S+ Geräte ist eigentlich, wenn man ihn auf Automatik laufen lässt und er sich nach dem Wetterbericht richtet (mäht nicht bei Regen).
// Nachtrag: Neben den o.g. Modellen gibt es nun noch die neueren S(+) 500 und M(+) 700. Auch hier steht das + für die App-Steuerung. Die Motoren sind hier bürstenlos, also etwas verschleißfreier. Außerdem wurde die Akkulaufzeit verbessert (60 respektive 75 min statt 45 min) und der Akku selber ist wechselbar. Ein wichtiger Hinweis ist, dass der 500er und 700er mit einer aktuelleren Software fahren (8.x statt 7.x) und vermutlich auch in Zukunft eher unterstützt werden - das ist aber nur eine persönliche Vermutung von mir. Die neue Software kann wohl besser mit Engstellen (90cm und weniger) umgehen.
Ansonsten sind die "neuen" Indegos aber nicht nur optisch sehr ähnlich zu den bisherigen Modellen.
⫍ Preis ⫎
Dazu darf man sich leider in einer Rezension nicht mehr äußern, aber man munkelt, dass der Preis im Angebot die Modellnummer nur unwesentlich überschreitet. Mehr würde ich aber auch nicht bezahlen wollen, denn der Indego ist (vor allem anfangs) schon sehr zickig und aufmerksamkeitsbedürftig. Damals beim Automower habe ich fast einen kleinen Gebrauchtwagen bezahlt, dieses Mal wollte ich etwas sparsamer sein.
⫍ Einrichtung ⫎
Dieses Mal habe ich das Kabel selber verlegt. Man muss peinlichst genau darauf achten, die Kabel genau so wie gefordert zu verlegen, ansonsten fährt der Roboter nicht! Auch für die Station gibt es genaue Vorgaben, die ich zuvor nicht kannte, so dass ich den Roboter nicht am eigentlich geplanten Ort stationieren konnte. Die Ladestation muss nämlich seitlich am Begrenzungskabel positioniert werden, so dass der Roboter nach links ausfahren kann (wenn man in der Rasenfläche steht). Und dabei müssen zwingend 1.75m Platz vor der Station sein, wo auch das Kabel exakt gerade gelegt werden muss. Ansonsten verweigert der Roboter seinen Dienst!
Auch die 30cm Abstand zum Rand und zu Hindernissen müssen zwingend eingehalten werden. Ich war Automower-verwöhnt, habe das Kabel nur grob verlegt, und durfte dann an vielen Stellen nacharbeiten. Denn der Indego blieb dann oft an Hindernissen oder Wänden hängen und mähte nicht weiter.
Die Länge des Kabels sollte man nicht unterschätzen, denn je nach Rasengestaltung braucht man einige Meter, um Hindernisse einzukreisen. Wir haben eine einfache, L-förmige Rasenfläche mit 225m2, mit insgesamt 85m Umkreis. Tatsächlich habe ich aber fast die kompletten 125m Kabel verbaut, weil ich noch Bäume und Beete ausgespart habe.
Keine Sorge übrigens wegen der Sichtbarkeit, selbst wenn man das Kabel nur auflegt, ist es nach wenigen Monaten unter dem Rasen verschwunden. Ich habe es etwas eingearbeitet und es war schon nach wenigen Wochen nicht mehr zu sehen.
Ansonsten gibt es auch sehr hilfreiche Videos auf YouTube zur Verlegung, man kriegt das schon hin. Ich habe ca. 2-3 Stunden damit zugebracht.
Wenn man dann doch mal irgendwas falsch gemacht hat, kann man das Kabel auch auftrennen und mit den zwei mitgelieferten Kabelverbindern wieder verbinden. Aber nicht damit rumspielen, denn einmal runtergedrückt sind sie "verbraucht"! Apropos: Es gibt auch sehr viele Imitatoren hier auf Amazon, ich habe selber schon solche Noname-Kabelverbinder verbaut. Das funktioniert problemlos. Die
originalen Stecker von Bosch gibt es hier
, alternativ kann man auch auf eine der zahlreichen Kopien
wie z.B. hier
oder auch
hier mit Ersatzkabel und Erdhaken
zurückgreifen.
⫍ Laufender Betrieb ⫎
Der Indego mäht immer erst mal komplett den Rand um die Rasenfläche herum (außer XS 300). Allerdings bleiben immer knappe 20cm stehen, die man alle paar Wochen mit dem Trimmer machen muss. Das ist ein wenig nervig und lässt sich eigentlich nur dadurch umgehen, indem man Hecken statt harte Kanten wie Zäune hat, oder Randsteine verlegt. Dann kann man das Kabel näher als 30cm positionieren und der Indego mäht den ganzen Rasen.
Vorsicht aber mit den Randsteinen: Eine Schwelle von 2cm zum Rasen ist schon sehr kritisch, im Zweifel also die Steine lieber tiefer als höher eingraben.
Trifft der Roboter übrigens während des Randmähens auf ein Hindernis, umfährt er es großräumig mit einem Kreisbogen und macht dahinter weiter. Nur beim allerersten Mal kartiert er den Rasen, da darf dann kein Hindernis im Weg stehen. Ich musste recht viele Erstfahrten unternehmen, bis er endlich ohne Fehler am Ziel angekommen und die Rasenkarte abspeichern konnte.
Hat der Roboter nun den kompletten Rand gemäht, fängt er an, gerade Bahnen zu mähen. Dazu unterteilt er die Fläche in einzelne Rechtecke von maximal 5m Länge und fährt dort seine Bahnen. Diese Bahnen zieht er parallel in jedem Rechteck weiter, so dass ein einheitliches Bild entsteht. Das ist bei Bosch einzigartig, kein anderer Mähroboter macht das (alle anderen fahren nach Zufallsprinzip). Wer auf diese Fußballfeld-Streifenoptik steht, wird hier voll bedient. Ich finde es richtig klasse, danach sieht der Rasen toll gepflegt aus.
Da er bei jedem Mähzyklus eine andere Richtung der Bahnen wählt, gibt es keine Laufspuren. Auch das ist clever. Beim Husqvarna Automower hatte ich nämlich an Engstellen das Problem, dass er durch den Zufallsmodus ewig lang darin rumgeeiert ist, nicht raus kam, und mit der Zeit den ganzen Boden durchgepflügt hat. Das war sehr unschön und ich musste dort stets nachsähen.
Ein weiterer Vorteil des systematischen Abfahrens ist, dass er jede Stelle nur einmal überfährt und somit viel schneller mit dem Rasen fertig ist, als Zufallsfahrer. Mein Rasen ist innerhalb von 4-5h komplett gemäht (inklusive Aufladen).
Ist der Rasen mal zu hoch, schafft er das auch noch gerade so (außer am Rand, da wendet er und wenn man vergisst zu trimmen, kann er dort auch mal stecken bleiben). Allerdings bleiben dann zwischen den Bahnen gerne Büschel stehen, so dass er mindestens zweimal komplett mähen muss. Generell sollte man den Roboter nach Kalender häufig fahren lassen, damit das nicht passiert.
⫍ Schönes ⫎
● Habe ich das tolle Rasenbild schon erwähnt?
● Dank des systematischen Logicut-Abfahrens kann man auch im Garten bleiben, während der Indego mäht. Sobald er in die Nähe kommt, kann man bequem in den bereits gemähten Bereich wechseln und wird in Ruhe gelassen. Den Automower mussten wir immer ausschalten/pausieren.
● Mehr Zeit! Wir mussten unseren Rasen von Frühling bis Herbst alle 1 bis 2 Wochen mähen und haben dafür immer ca. 2 Stunden gebraucht (je nach Höhe und ob wir nur gemulcht oder den Schnitt entsorgt haben). Das ist etwa eine komplette Arbeitswoche im Jahr, in denen wir jetzt stattdessen die Füße hochlegen.
● Neben der wirklich enormen Zeitersparnis, die ich gar nicht genug betonen und loben kann, muss man auch den Rasenschnitt nicht mehr entsorgen. Was sich bei uns haufenweise gesammelt hat, wird nun in Mini-Schnitten vom Rasen abrasiert und bleibt als Mulch liegen. Ich habe schon mit meinem Rasenmäher manchmal gemulcht, hatte dann aber beim feuchten Rasen die ganzen Halme an den Schuhen kleben. Beim Roboter ist das kaum mehr der Fall, da der Schnitt durch die Größe weiter in den Rasen fällt und dann auch dort bleibt, anstatt oben auf zu liegen.
● Der Rasenschnitt/Mulch an sich verrottet und düngt gleichzeitig den Rasen, was ich persönlich grandios finde. Nährstoffe werden nicht "verschwendet", sondern zurückgeführt, und der Rasenschnitt nimmt nicht irgendwo anders vor sich hin faulend Platz weg. Toll!
● Ein weiterer Effekt des Mulchens (oder ja eigentlich Düngens) ist, dass das Unkraut und sogar Moos vergeht. Der Rasen wird beständig auf einer Höhe gehalten, so dass es sich nicht ausbreiten kann, und der natürliche Dünger stärkt stattdessen den Rasen. Und tschüss, Löwenzahn, bye-bye Moos! Was aber nicht vergeht, ist Klee, das ist wie Herpes.
● Die scharfen Klingen schneiden den Rasen viel besser als der Rasenmäher zuvor, welcher prinzipbedingt mehr auf Masse statt Klasse ausgerichtet ist und das Gras eher abschlägt anstatt abschneidet (es sei denn, man ist ständig hinterher mit Messerschleifen). Das merkt man an den "ausgefransten" Grashalm-Enden, die sich dann mit der Zeit leicht gelb-braun färben. Da dies beim Mähroboter nicht mehr so ist, wirkt der ganze Rasen viel grüner und gesünder - und durch das fehlende Unkraut und das ständige Düngen ist er das auch wirklich. Das Rasenbild ist viel schöner als je zuvor!
● Ach ja, und die Maulwürfe gehen weg, die mögen einen solchen Dauerbetrieb nicht.
⫍ Nerviges ⫎
Der Indego war im Vergleich zum Automower überraschend zickig und unselbstständig, und hat eine sehr (!) langsame Software.
● Der Automower versucht sich stets selbst zu befreien, der Indego bleibt ständig stehen. Warum fährt er nicht einfach erst mal rückwärts, wenn er an einer blöden Stelle über das Begrenzungskabel hinausgeschossen ist? Nein, er bleibt stehen und rührt sich nicht mehr. Das ist sehr ärgerlich, vor allem wenn es gleich zu Beginn passiert und man es nicht mitkriegt.
● Mein Rasen ist selbst angelegt und hat daher auch den einen oder anderen Hubbel. Das mag er gar nicht, weil seine Räder kaum profiliert sind und er sich bei leicht abschüssigen Stellen, bei Feuchtigkeit und bei kleinflächigen Erhebungen schon nicht mehr befreien kann und - richtig geraten - stehen bleibt und sich nicht mehr rührt.
● Die Software ist einfach a*schlangsam, sorry. Jeder Knopfdruck braucht gefühlte Ewigkeiten, um verarbeitet zu werden. Ist da ein Taschenrechner drin verbaut?? Werden nebenbei noch Bitcoin produziert? Es ist echt anstrengend. Ich habe ein Video hochgeladen, wo man das sehen kann, ein Trauerspiel.
● Die Lademechanik ist verwirrend. Ich nutze die Kalenderfunktion nicht, sondern schicke ihn immer manuell auf Reisen, weil ich Kinder habe und demnach viel Spielzeug herumliegt, was er nicht schreddern soll. Aber jedes dritte Mal fährt er dann nicht sofort los, sondern muss erst mal noch 20 Minuten den Akku laden. Hä? Er stand über einen Tag lang in der Station, hat er sich da nicht vollgeladen...?
● Ständig PIN-Abfrage bei jedem Fehler, dann noch die blöde Eingabe ohne Zahlenfeld. Mittlerweile ist mein Pin 9999, weil das am schnellsten einzugeben geht. Es bringt ja sowieso nichts, denn der Alarm ist viel zu leise um irgendeinen Nutzen zu haben, und man kann den Roboter einfach auf der Unterseite komplett ausschalten - inklusive Alarm!!
● Ich finde ihn deutlich hörbarer als den Automower. Dort hörte man nur ein leichtes Sirren der Messer, hier hört man den Mäher viel deutlicher. In der Stadt kein Problem, sonntags auf dem Land braucht ihr schon fast nette Nachbarn.
● Hat man ihn nach einem Fehler in die Rasenfläche gesetzt und will weitermachen, fährt er mit dem Kabel linkerhand den kompletten Rand ab, bis er zur Station zurückfindet. Das ist nötig, weil er ja die Bahnen wieder aufnehmen muss und nicht weiß, in welcher Position man ihn wieder auf den Rasen gesetzt hat. Trotzdem könnte er anhand der Rasenkarte und der Kabelverlegung errechnen, an welcher Position er gerade ist, und nach kurzer Zeit direkt zurückfahren. Macht er aber nicht. Da bei uns eine komplette Umrundung ca. 7 Minuten dauert, nehme ich ihn meist hoch und trage ihn selber in die Station zurück. Durch das geringe Gewicht und den Tragegriff ist das wenigstens nicht so umständlich.
● Blätter und kleine Äste etc, also alles, was keine Pflanze ist, wird vom Robo-Mäher liegen gelassen. Der Rasenmäher hat das früher mit purer Gewalt mit eingesogen und kurz und klein gehackt, das geht natürlich hier nicht mehr. Man kommt also im Herbst nicht mehr um das müßige Laub rechen herum, indem man einfach den "Rasenstaubsauger" anwirft. Momentan haben wir einen ganz tollen Rechen von Fiskars im Einsatz, bei mehr Bäumen im Garten kann man über einen Laubsauger nachdenken. Laub rechen kann nämlich auch ganz schön zeitaufwendig sein...
Das bedeutet dann auch, dass man im Frühjahr das erste Mal mit dem Rasenmäher selber mähen sollte, damit der ganze Dreck vom Winter (besagtes Restlaub und Äste) die Mähleistung des Roboters nicht beeinträchtigt oder gar die Messerchen beschädigt. Eine einmalige Sache pro Jahr, wenngleich etwas schade, dass man mit dem Mähroboter keine 100%-Lösung hat, sondern eben nur eine 95%-Lösung.
● Leider gibt es bei all dem Komfort noch einen weiteren, für mich gravierenden Nachteil. Die ganzen Blumen, die auf der Wiese blühten, bevor wir uns endlich zum Rasenmähen aufraffen konnten, wird es nicht mehr geben. Der Automower hält den gesamten Rasen konstant auf einer Höhe, so dass es allerhöchstens kleine Gänseblümchen schaffen, ihm zu entgehen. Das ist nicht nur schade wegen der Optik, sondern weil so auch viele Bienen und andere Insekten keine Nahrung mehr finden. Als Ausgleich haben wir also ein Insektenhotel gebaut und eine Ecke des Gartens komplett wild wachsen lassen. Es gibt auch fertige Blumensamenmischungen, die speziell auf Bienen oder Schmetterlinge abgestimmt sind; auch die kann man an einer schönen Stelle säen.
⫍ Sonstiges ⫎
● Das Firmware-Upgrade ist via App mit ein paar Klicks erledigt. Beim Indego ohne App muss man auf der Rückseite unten die micro-USB-Buchse öffnen und mit einem USB-Stick verbinden (via USB-OTG-Kabel,
ich habe hier mal das erstbeste verlinkt
). Auf dem USB-Stick muss sich das Firmware-Update von der Bosch Homepage befinden. Dort findet sich auch eine genaue Anleitung, die den Rahmen hier aber sprengen würde.
● Ich hatte anfangs das Problem, dass der Mäher manchmal fächerförmig mähte und es aussah wie Palmenblätter oder Farn. Nach dem Firmware-Update und einer Neukartierung verschwand das Phänomen.
● Für uns war die Sicherheit sehr wichtig, da wir Haustiere und kleine Kinder haben. Hier kann man jedoch völlig unbesorgt sein. Sobald der Mäher an ein Hindernis stößt, stoppt er und umfährt die Stelle. Die langsame Geschwindigkeit des Mähers tut dabei weder Kindern noch Haustieren weh, sollte er wirklich mal dagegen fahren.
Die rotierende Mähscheibe mit den Klingen (welche übrigens gerade mal 1cm darunter hervorlugen) ist viel kleiner als das Gehäuse. Man kann also nicht einmal den Fuß mit der Spitze darunter halten und sich so verletzen, bevor der Mäher auf das Bein trifft und anhält / umdreht. Wenn man natürlich ganz kleine Krabbelkinder hat und mit denen auf dem Rasen spielt, sollte man den Mäher nicht laufen lassen, das versteht sich von selbst.
Wird der Mäher angehoben, hält die Mähscheibe sofort an.
⫍ Fazit ⫎
WENN man den passenden Rasen hat, und auch je nachdem die Nerven, im Nachhinein noch etwas zu optimieren, kann man hier relativ preiswert einen soliden Mähroboter mit tollem Rasenbild erwerben. Es ist allerdings nicht das Plug-And-Play-Erlebnis, das ich mit Husqvarna hatte. Für mich sind die 4 Sterne eher knapp, weil er bei mir mittlerweile schön funktioniert. Ich kann aber auch die negativen Rezensionen nachvollziehen, wenn man nicht so viel Geduld hat.
Ich könnte mich tatsächlich kaum entscheiden, ob mein nächster Roboter Bosch oder Husqvarna (oder wieder was anderes) wird. Das ständige "Mimimi" vom Indego ist wirklich nervig, da ist Husqvarna weit vorne. Allerdings ist das Rasenbild wirklich toll, und der Preis ist große Klasse. Vielleicht probiere ich aber einen
Worx Roboter
aus, der kann angeblich auch randlos mähen... wäre wieder eine Zeitersparnis!
Ich hoffe, der Erfahrungsbericht war so nützlich, wie er es für mich damals gewesen wäre!
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